Von moderner Popmusik bis zu den Klassikern: In den Instrumentalklassen der beiden Gymnasien lernen die Schüler innerhalb von zwei Jahren ein Musikinstrument und ganz nebenbei auch wertvolle Lektionen für das Leben.

Leonberg - Ab Takt 27 bitte – diesmal noch präziser!“ Petra Botsch und ihr Blasorchester üben fleißig und konzentriert „Rolling in the deep“. Ihr nächstes Konzert ist schon in ein paar Wochen. Das Albert-Schweizer-Gymnasium und das Johannes-Kepler-Gymnasium bieten in Kooperation mit der Jugendmusikschule Leonberg für Schüler ab der fünften Klasse Instrumentalunterricht an. Schulübergreifend bilden die Jugendlichen dann zwei Orchester, in denen sie gemeinsam musizieren: ein Blas- und ein Streichorchester.

 

„Insgesamt drei Musikstunden pro Woche haben die Schüler bei uns: eine Stunde Orchester, eine Stunde regulären Musikunterricht und eine Stunde Instrumentalunterricht“, erklärt Botsch. Die Nähe der beiden Schulen zueinander ist sehr hilfreich, denn die Jugendlichen müssen für den Unterricht in eins der beiden Gymnasien kommen. Nach der sechsten Klasse können die Schüler dann frei entscheiden, ob sie mit dem Musizieren aufhören oder weiterführenden Unterricht an der Musikschule, in einem Musikverein oder in den Arbeitsgemeinschaften (AG) der Gymnasien erhalten.

Der große Auftritt naht

Im Johannes-Kepler-Gymnasium proben zeitgleich zu den Bläsern die Streicher der beiden Schulen. Auch sie bereiten sich zusammen mit Johanna Horst-Conrad vom JKG und Susanne Renno-Knierim von der Musikschule auf ihr nächstes Konzert vor.

Am Donnerstag, 26. März, spielen sie im Leo-Center verschiedene Stücke zum Thema „Frühling“, die das Publikum die frostigen Wintertage vergessen lassen sollen. „Für alle zukünftigen Fünftklässler bieten wir verschiedene Probiermöglichkeiten an“, sagt Horst-Conrad. „Bei der Schulhausführung am 14. März stellen wir einige Instrumente vor und Lehrer beraten Schüler und ihre Eltern.“

Die beiden Zwölfjährigen Martin und Marco gehen in die sechste Klasse. Sie spielen im Blasorchester und freuen sich bereits auf die Probe. „Musik ist einfach etwas Tolles“, schwärmt Marco. „Ich habe mich für die Klarinette entschieden, weil sie sich super anhört und einfach zu spielen ist.“

Saxofon oder Klarinette?

Marco hat sich das Saxofon ausgesucht. „Wir konnten zwischen vielen Instrumenten wählen. Ich finde, dass das Saxofon am schönsten ist. Nach der sechsten Klasse möchte ich auf jeden Fall weiter machen.“

Christine Schultheiß, die Mutter eines Orchestermitgliedes und selbst Musikerin, ist begeistert von dem Angebot der Gymnasien und der Musikschule: „Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell die Kinder die Instrumente lernen und dann auf so einem Niveau spielen können.“

Auch das Miteinander der Schüler beeindruckt sie. „Von Anfang an gab es ein tolles Gruppengefüge in den Orchestern. Außerdem lernen sie wichtige Dinge für das Leben: Verantwortung, vor Publikum stehen und Teamwork.“

Die Instrumente werden den Gymnasiasten leihweise zur Verfügung gestellt und nach den zwei Jahren an die nächste Generation weitergegeben. Die Kosten für das versicherte Leihinstrument, die Wartung und den Unterricht belaufen sich auf 39,50 Euro im Monat.