Leonberg kommt nicht zur Ruhe. Erneut melden Anwohner laute Explosionsgeräusche. Diesmal im Stadtpark.

Leonberg - Leonberg hat einen Knall? Nein, Leonberg ist der Knaller! Und wer hat den Schuss noch nicht gehört? Während sich in den sozialen Netzwerken die Wortspiele überschlagen, haben der oder die Übeltäter wieder zugeschlagen, die die Bewohner der Großen Kreisstadt nachts um den Schlaf bringen.

 

Lauter Knall im Stadtpark

Diesmal soll sich das Ganze am Freitag gegen 22.50 Uhr zugetragen haben, teilt die Polizei mit. „Ein lautes Explosionsgeräusch“ sei von mehreren Anwohnern aus Richtung Stadtpark gemeldet worden, auch eine Rauchwolke wurde gesichtet. Trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung seien weder verdächtige Personen noch der genaue Ursprungsort der Geräusche festgestellt worden, meldet die Polizei. Ein Anwohner, der sich bei der Leonberger Kreiszeitung meldet, beteuert, das Geräusch sei direkt aus dem Stadtpark gekommen, Nähe Sprudelberg.

Erst in der Nacht auf vergangenen Donnerstag hatten Bewohner zuletzt einen lauten Knall gemeldet. Die Polizei hatte trotz umgehend eingeleiteter Suche keine verdächtigen Personen finden können. Dafür aber auf einem Grünstreifen an der Breslauer Straße, auf der alten Engelbergtrasse, einen kleinen Krater im Erdreich und dazu Pappe- und Kunststoffrückstände, möglicherweise Überreste eines „pyrotechnischen“ Gegenstandes. Die Ermittlungen, um was es sich genau handelt, laufen noch.

Verdacht auf Verstoß gegen Sprengstoffgesetz

Für die Beamten ist die Sache aber klar: Ursache der nächtlichen Knallgeräusche, die die Leonberger seit Wochen immer mehr in Atem halten, sind wohl illegale Polen- oder Chinaböller. Ermittelt wird wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz.

Auch bei der Stadtverwaltung Leonberg beobachtet man das Geschehen aufmerksam. „Wir stehen dazu in engem Austausch mit der örtlichen Polizei und haben unseren Vollzugsdienst für das Thema sensibilisiert. Beim Außendienst im Stadtgebiet achtet er im Moment besonders auf eventuelle Hinweise zu dieser Sache“, teilt die Stadtverwaltung mit.

Stadtmitarbeiter finden keine Hinweise

Die alte Autobahntrasse ist zwar städtisches Gelände, die Pflege übernehme aber eine externe Firma. Auf den Flächen, die vom Baubetriebshof gepflegt und kontrolliert werden, seien bislang keine Hinweise auf weitere Böller oder eine andere Ursache für die Knallgeräusche entdeckt worden.

„An einer raschen Aufklärung dieser nächtlichen Störungen sind wir im Interesse unserer Bürgerschaft selbstverständlich sehr interessiert“, sagt Bürgermeister Klaus Brenner. „Wir bitten daher alle Einwohnerinnen und Einwohner Leonbergs, dem Aufruf der Polizei zu folgen und sachdienliche Hinweise unmittelbar der Polizei zu melden.“

Polizei bittet weiter um Hinweise

Bewohner, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst der Polizei Ludwigsburg unter der Telefonnummer 0 71 52 / 60 57 78 zu melden. Weiterhin bittet die Polizei, aktuelle Vorfälle direkt per Notruf der Polizei mitzuteilen und nicht die Nummer des Reviers in Leonberg zu wählen, um dessen Leitung nicht zu blockieren. „Sollte in unserer Notrufzentrale einmal keine Kapazität mehr sein, dann wird automatisch auf ein benachbartes Präsidium umgeleitet. Da hängt niemand in der Warteschleife. Die Polizeireviere haben aber nur normale Telefonleitungen“, erklärt eine Polizeisprecherin.