Seit vergangenem Herbst können Mitarbeiter der Sozialstation in Leonberg dieses Angebot in Anspruch nehmen.

Leonberg - Zu einer der sichersten Methoden, die Nerven ordentlich in die Mangel zu nehmen, gehört die Teilnahme am Feierabendverkehr. Während dem einen die Stirnader heftig pulsiert, entfährt dem anderen ein resigniertes Stöhnen. Der Neid gilt all jenen, die auf ihrem Rad derweil mühelos vorbeiziehen.

 

Mit dem Fahrrad zur Arbeit – tatsächlich handelt es sich dabei um eine attraktive Alternative. Seit 2012 gilt die von der Bundesregierung beschlossene steuerliche Ausweitung der Dienstfahrzeugregelung. Angestellte können damit nicht nur das Auto, sondern auch das Fahrrad steuerlich geltend machen. Auf diese Weise erscheint so manch sündhaft teures Wunschrad auf einmal durchaus finanzierbar.

Mit gutem Beispiel vorangehen

Zu den Leonberger Unternehmen, die ihren Mitarbeitern ein solches Dienstfahrrad zur Verfügung stellen, gehört unter anderem die Sozialstation. „Unsere Personalleiterin Kim Hoffmann hat diese Idee von einer Messe mitgebracht,“ berichtet Christian Hermann. Er ist in der Sozialstation für das Qualitätsmanagement verantwortlich und war einer der ersten Mitarbeiter, die sich für ein Firmenfahrzeug auf nur zwei Rädern beworben haben. „Bei uns gibt es dieses Angebot seit Herbst des vergangenen Jahres. Das Projekt befindet sich also noch am Anfang, aber ich bin äußerst positiv gestimmt“, sagt Hermann. Die Anzahl der Fahrräder werde man sicherlich noch weiter erhöhen, derzeit seien es zehn Stück.

Konkret gestaltet sich das Konzept wie folgt: Der Arbeitgeber schließt mit einem Fahrradvertrieb einen Vertrag ab. Die Mitarbeiter haben nun die Möglichkeit, ein Bike ihrer Wahl durch Leasing über den Arbeitgeber zu beziehen. Die Raten werden dabei direkt vom Bruttoeinkommen abgezogen. Wie auch bei einem Dienstwagen, kann das Rad nach der vereinbarten Laufzeit übernommen werden.

Kontingent soll aufgestockt werden

Im Vergleich zu einem Auto fallen die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten für den Arbeitgeber wesentlich geringer aus. Der Angestellte hingegen profitiert von der Möglichkeit, das gewünschte Rad vergünstigt zu kaufen und obendrein das zu versteuernde Einkommen zu schmälern. Zudem ist die regelmäßige Bewegung gut für die Gesundheit. Das wiederum freut den Arbeitgeber, der auf weniger Krankschreibungen und eine gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit hoffen darf.

Mit einem Kontingent von zehn Rädern hat die Sozialstation das Projekt gestartet. In der Zwischenzeit haben sich ebenso viele Angestellte gefunden, die das Angebot wahrnehmen. „Wir haben mit einer relativ kleinen Zahl angefangen,“ berichtet Hermann. „Die Idee dahinter ist, mit dem limitierten Angebot das Interesse zu wecken, und noch mehr Mitarbeiter auf den Geschmack zu bringen.“ Gesetzt den Fall, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt, soll zukünftig das Los darüber entscheiden, welcher Mitarbeiter das nächste umweltfreundliche Gefährt ergattern wird.