Gemeinsam mit Vereinen will die Stadt mehr Grün an markanten Punkten realisieren.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Spaziergänger am westlichen Rand des Stadtviertels Ezach III haben ihre Freude dran: Zwischen Häusern und Feldweg blühen Wildblumen, im Sommer sind Bienen und Falter unterwegs. Angelegt hat dieses schöne Stück Natur vor einem Jahr der Leonberger Naturschutzbund Nabu.

 

Die Blühflächen im Ezach sind nur eines von mehreren Beispielen, wie die Kernstadt und die Ortsteile zusehends grüner werden. Damit dieser Trend einen noch größeren Schwung bekommt, beteiligt sich Leonberg am landesweiten Wettbewerb „Baden-Württemberg blüht“, mit dem das Landwirtschaftsministerium Kommunen, Vereine, Landwirte, Naturschützer oder Schulen animieren möchte, sich stärker für eine grüne und menschenfreundliche Umgebung zu engagieren.

Startschuss für den Wettbewerb

Rund um den Engelberg ist dieser Appell auf offene Ohren gestoßen. Neben Vertretern zahlreicher Vereine – vom Nabu über den Obst- Garten- und Weinbauverein, dem Bauernhausmuseumsverein, den Höfinger Siedlern bis hin zu den Schlammbrüdern – waren etliche engagierte Leonberger der Einladung der Stadt gefolgt, um sich für den Wettbewerb in Position zu bringen, um am Ende zu gewinnen, wie Oberbürgermeister Martin Georg Cohn die Aktiven ermunterte.

Doch selbst wenn es nicht für eine landesweite Spitzenposition reicht: „Wichtig ist, dass in unserer Stadt ein blütenreiches und ökologisches Grünflächenkonzept entwickelt wird“, sagt Baubürgermeister Klaus Brenner, dessen Dezernat das Projekt federführend betreut.

Und die ersten Aktivitäten sind schon im Gange. Ein grünes Band vom Reiterstadion über den Stadtpark bis hin zur alten Autobahntrasse ist in Planung. Die Verbindungsstrecken, etwa der Weg am Hallenbad, die Steinstraße oder auch die Berliner Straße werden grüner gestaltet.

Kleine Oasen trotz schwierigem Kleinklima

In vielen Stadtvierteln haben die Mitarbeiter vom Bauhof schon kleine Oasen geschaffen, etwa in der Bergstraße, in der Schleiermacherstraße oder im Haldengebiet. Dabei kann nicht überall das Gleiche angepflanzt werden, weiß der städtische Grünflächenspezialist Tobias Heumann: „In der Stadt haben wir ein schwieriges Kleinklima, das sogar von Straße zu Straße unterschiedlich sein kann.“ Die schon bestehenden Blühwiesen werden künftig noch erweitert, wobei Heumann und seine Kollegen danach schauen, was ohnehin natürlich wächst. Der Kreisverkehr in der Stuttgarter Straße soll verschönert werden, neben dem Rathaus bauen die Schlammbrüder ein Bienenhaus.

„Um ein hohes Maß an Aufmerksamkeit zu erzielen, haben wir zunächst die Stadteingänge und die zentralen Punkte in der Kernstadt im Auge“, sagt Baubürgermeister Brenner. Die Ortsteile würden aber auf keinen Fall vergessen.

Beachtliche Initiativen

Dank des ehrenamtlichen Engagements gibt es schon jetzt beachtliche Initiativen: „Unsere Anlage ist ein ständig laufendes Projekt“, berichtet Ursula Kreutel, die Vorsitzende der Höfinger Kleingärtner und Siedler. Susanne Güth vom Bauernhausmuseumsverein verweist auf den prächtigen Garten des historischen Gebäudes in Gebersheim. Rings um eine große Rosskastanie gibt es Beete und Hecken mit Gemüse, Kräutern, Pflanzen und Beeren. Ein Kleinod inmitten der Stadt ist die Lahrensmühle, die Thomas Lautenschlager hegt und pflegt. Und der Obst-, Garten- und Weinbauverein hält die Tradition der Rebflächen lebendig.

Das sind nur einige von vielen Beispielen für ehrenamtlich praktizierten Naturschutz. Deshalb hat Brenner keinen Zweifel, dass das Projekt „Blühendes Leonberg“ der Stadt einen neuen Charakter verleiht und vielleicht sogar beim Landeswettbewerb erfolgreich ist.