Seit zehn Jahren versuchen Stadt und Bürger, das Projekt „Hinter den Gärten“ auf den Weg zu bringen.

Leonberg - Es ist ein idyllischer Grünstreifen. Auf der einen Seite der historische Ortskern von Warmbronn mit jeder Menge Infrastruktur, von der Kirche über das Bürgerhaus bis hin zu Apotheke, Arztpraxis und Bücherei. Auf der anderen Seite liegen vereinzelt Gehöfte, an den Rändern das Kinderhaus Warmbronn, das evangelische Gemeindezentrum und ein paar Einfamilienhäuser. „Die Lage ist einfach ideal. Alles Wichtige ist fußläufig zu erreichen“, sagt Christiane Hug-von Lieven. Die Ortschaftsrätin (Warmbronner Liste) und frühere Vorsitzende des Gemeindevereins kämpft seit mehr als zehn Jahren dafür, dass in dem Gebiet „Hinter den Gärten“ eine Anlage für betreutes Wohnen entsteht.

 

Auch Wohnhäuser sind vorgesehen

Auch die Stadt Leonberg bemüht sich schon so lange darum, in dem Bereich etwas zu entwickeln. Über das betreute Wohnen hinaus sollen im Teilort Warmbronn auch Einfamilien-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser entstehen. Bislang ist das Vorhaben aber stets daran gescheitert, dass nicht alle Eigentürmer ihre Grundstücke verkaufen wollen. Die 1,1 Hektar große Fläche ist derzeit aufgeteilt zwischen 14 Eigentümern.

2014 hatte die Stadt deshalb vom Umlegungs- auf ein Ankaufverfahren umgestellt. „Auch nach intensiven weiteren Verhandlungen auf allen Ebenen ist es nicht gelungen, die wenigen nicht mitwirkungsbereiten Grundstückseigentümer zu einer Teilnahme am vorgesehen Ankaufverfahren zu bewegen“, informierte die Verwaltung jetzt den Warmbronner Ortschaftsrat.

Nach dem Wechsel an der Stadtspitze wurde mittlerweile ein Fachbüro hinzugezogen. Dabei sei auch ein neues Ankaufmodell von Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD) vorgeschlagen worden. Deshalb habe man im Dezember erneut alle Eigentümer zu einer Informationsveranstaltung eingeladen und alternative Entwicklungsmöglichkeiten besprochen. Bei einer Abfrage im Januar habe sich immerhin eine große Mehrheit für eine Entwicklung im Rahmen der amtlichen Umlegung ausgesprochen. Nun soll ein Bebauungsplan erarbeitet werden.

Selbst wenn es diesmal gelingt, das Vorhaben in die Tat umzusetzen – bis es eine Seniorenwohnanlage in Warmbronn geben wird, vergeht noch einige Zeit. „Ich lasse die Hoffnung nicht fahren“, meint Christiane Hug-von Lieven. Der Bedarf im Teilort für altersgerechte Wohnungen sei riesig. „Hier leben so viele ältere Menschen allein in großen Häusern“, hat sie beobachtet. Zwar gebe es zwei sehr gute Pflegedienste in Warmbronn. Und die Sozialstation habe mittlerweile auch einen Stützpunkt hier. „Aber wer allein nicht mehr zurechtkommt, der muss wegziehen aus Warmbronn. Das macht keiner freiwillig“, sagt die Ortschaftsrätin.

Seniorenwohnungen schaffen Platz

Dabei sieht sie in dem neuen Baugebiet auch noch eine ganz andere Chance. „Wenn diese älteren Menschen ins Seniorenwohnen umziehen können, dann werden in Warmbronn eine ganze Reihe großer Häuser frei, in die dann wiederum junge Familien einziehen können“, sagt Hug-von Lieven. Der Warmbronner Ortschaftsrat hat den neuen Plänen zugestimmt. Als nächstes wird das Thema am Donnerstag, 21. März, im Leonberger Planungsausschuss behandelt.