Ganz klar sprechen sich Landratsamt und Klinikverbund in dem Prospekt für einen Neubaus aus. Der würde 333 Millionen Euro kosten, sieben Jahre dauern und „voraussichtlich“ vom Land mit bis zu 45 Prozent unterstützt. Die in jüngster Zeit immer wieder ins Gespräch gebrachte Erweiterung des Krankenhauses Böblingen kostet demnach 293 Millionen Euro und würde 17 Jahre dauern. Eine Sanierung des Sindelfinger Hauses wird gar mit 356 Millionen Euro und einer 19-jährigen Bauzeit beziffert. Damit’s auch jeder versteht, sind die Neubau-Zahlen mit einem Daumen nach oben versehen, bei den Angaben zur Sanierung der bestehenden Häuser zeigt der Daumen nach unten.
Der Jahresverlust, der in den Krankenhäusern in Böblingen und Sindelfingen entsteht, wird mit 11 Millionen Euro angeben. In Leonberg beträgt er 3 Millionen, in Herrenberg 2 Millionen Euro. Der Leonberger Klinik wird ein „derzeit ausdifferenziertes Leistungsspektrum“ attestiert, das eine „sehr gute Grund- und Regelversorgung“ anbietet. Als Kernkompetenzen des Hauses werden die Unfallchirurgie und die Herzinfarktversorgung genannt. Dass die Gefäßchirurgie nach 2020 in Leonberg bleibt, scheint unwahrscheinlich: „Aus medizinischer Sicht ist es wegen der Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen sinnvoll, die Gefäßchirurgie am Flugfeld vorzuhalten.“
„Wir möchten mit der Broschüre unseren Bürgern einen umfassenden Überblick geben“, erklärte auf Anfrage ein Sprecher des Kreises. Zu den Kosten konnte er keine Angaben machen.