So wurden überholte Angebote, etwa das Restaurant im Obergeschoss, gestrichen. Stattdessen setzt Adams verstärkt auf Mode und Sport. Die Verkaufsfläche für Damen- und Herrenkleidung wurde vor einem Jahr um 800 Quadratmeter erweitert. Den Markenbesatz hat der Chef deutlich erhöht.
Dort wo früher Schnitzel und Salate serviert wurden, ist jetzt eine moderne Sportabteilung entstanden. Die Resonanz der Kunden sei ausgesprochen gut, versichert Thomas Adams, der vor zweieinhalb Jahren das Ruder in der Karstadt-Filiale im Leo-Center übernommen hatte.
Paradies für Schleckermäuler
Umgekrempelt wurde in dieser Zeit ebenfalls die Parfümerie innerhalb des Warenhauses. Ganz neu hinzugekommen ist eine Süßwaren-Abteilung, in der vor allem hochwertige Naschereien angeboten werden. Die ist erst im April, rechtzeitig zum Ostergeschäft, eröffnet worden und erfreut sich eines regen Zuspruchs, wie der Filial-Geschäftsführer erklärt.
„Unter dem Strich kann man sagen, dass alle Dinge, die wir angepackt haben, von den Kunden hervorragend angenommen werden“, sagt Adams. „Und deshalb bin ich auch nicht besorgt.“
Herausragendes Merkmal des Karstadt in Leonberg ist die Funktion als Nahversorger für die Stadt und das Umland, erläutert der Filial-Geschäftsführer. Ein ähnlich breites Angebot an einem Ort gebe es in der Region Leonberg einfach nicht.
Seine optimistische Einschätzung, darauf legt der Leonberger Karstadt-Chef Wert, sei keine persönliche Meinung, sondern mit der Konzernzentrale in Essen abgestimmt. In der dortigen Pressestelle hatte man eine Anfrage unserer Zeitung zunächst nicht sofort beantwortet, bevor sich dann der örtliche Statthalter direkt bei unserer Redaktion gemeldet hatte.
Auch andere Kenner der lokalen Handelsszene rechnen nicht mit einem zeitnahen Karstadt-Aus in Leonberg. „Dafür läuft die Filiale einfach zu gut“, sagt ein Insider.
100 Mitarbeiter in Leonberg
Der Karstadt-Konzern mit seinen insgesamt 83 Filialen war jüngst in die Schlagzeilen geraten, nachdem die neue Chefin Eva-Lotta Sjöstedt nach nicht einmal einem halben Jahr entnervt hingeschmissen hatte. Die 47-Jährige war Ende Februar für viele Beobachter überraschend von Ikea in die Karstadt-Zentrale nach Essen gewechselt. Vom Alleineigentümer Nicolas Berggruen fühlte sich die Schwedin offenbar nicht ausreichend unterstützt.
Karstadt Leonberg – dort arbeiten heute rund 100 Menschen – stand vor fünf Jahren wegen Turbulenzen im Konzern auf der Kippe. Damals hatte sich die Politik für die Filiale sehr stark gemacht. Mit Erfolg.