Die Stadtwerke investieren knapp 230 000 Euro. Doch für alle Lifts reicht das Geld nicht. Das Zwei-Stunden-Gratisparken wird sehr gut angenommen.

Leonberg - Kommt die Rede auf das Parkhaus in der Altstadt, so geht es zumeist ganz schnell um die Aufzüge: Denn in denen fühlen sich viele Kunden nicht wohl, sie gelten als ungepflegt und störanfällig. Doch das soll sich ändern. Für knapp 230 000 Euro lassen die Stadtwerke die Aufzüge am Marktplatz und am Hirschbrunnen sanieren.

 

Das Projekt ist nur ein Teil eines großen Gesamtpaketes, um die zentrale Tiefgarage unter dem Herzen der Altstadt für die Besucher attraktiver zu machen. Denn seitdem die Stadtwerke vor fast auf den Tag genau drei Jahren das Parkhaus vom privaten Betreiber Südpark übernommen hatten, mussten sie feststellen, dass vieles im Argen lag. Seither hat der städtische Eigenbetrieb fast eine Viertelmillion Euro in Brandschutz, Beleuchtung, Lautsprecher, Lüftung oder Reinigung investiert.

Die erste halbe Stunde ist kostenlos

Nicht nur die technische und optische Aufrüstung zeigt Wirkung. Auch die Preise sind vergleichsweise günstig. So ist die erste halbe Stunde grundsätzlich kostenlos. Hierfür muss die sogenannte Brötchentaste gedrückt und der Parkschein hinter die Windschutzscheibe gelegt werden. Danach kosten angefangene sechs Minuten zehn Cent, das 24-Stunden-Ticket fünf Euro. In Stuttgart ist das oft der Preis für nur eine Stunde. Zudem kann per Handy die Parkzeit gebucht werden.

Seitdem die B 295 Richtung Ditzingen wegen Bauarbeiten gesperrt ist, kann man im Altstadt-Parkhaus sogar zwei Stunden sein Auto umsonst abstellen. Dafür muss ebenfalls die Brötchentaste gedrückt werden. Wichtig ist, dass das Ticket ins Auto gelegt wird. Der Rechtsanwalt und Freie-Wähler-Fraktionschef Axel Röckle hatte jetzt Besuch von zwei Mandanten, die binnen 15 Minuten Strafzettel hatten, weil sie vergessen hatten, das Ticket auszulegen.

Positive Entwicklung ist wichtig für Einzelhandel

Doch grundsätzlich wird das Zwei-Stunden-Angebot sehr gut angenommen. 15 900 Wagen waren vom 8. Juli, dem Beginn der Sperrung, bis zum 31. August dort abgestellt: 900 Autos mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie eine Zählung der Stadtwerke ergeben hat. Nichtsdestotrotz gibt es viele Menschen, die buchstäblich keinen Zugang zur Altstadt-Tiefgarage haben. Umso wichtiger ist dem Gemeinderat, dass die Anlage, die in Zeiten des Kalten Krieges auch als Luftschutzbunker vorgesehen war, kontinuierlich verbessert wird. So bemängelt die CDU-Fraktionsvorsitzende Elke Staubach, dass nur zwei statt wie ursprünglich geplant drei Aufzüge renoviert werden.

Doch das, so versichert Leonbergers Erster Bürgermeister Ulrich Vonderheid (CDU), der in Personalunion kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke ist, scheitert zumindest vorerst am Geld: „Wir haben eine astronomische Baupreisentwicklung. Mehr geht im Moment leider nicht.“

Für den Einzelhandel in der Altstadt ist eine positive Entwicklung des Parkhauses von elementarer Bedeutung, gerade vor dem Hintergrund der B 295-Sperrung. Verursachte die bisher wenigstens kaum Staus, so hat das ausführende Regierungspräsidium seit einigen Tagen am alten TSG-Gelände eine Ampel aufgebaut. Wie es heißt, aus Sicherheitsgründen. Seither ist die Feuerbacher Straße in den Stoßzeiten eine einzige Blechlawine.