400 Bewerbungen hat das Land bekommen. Einer der Sieger ist das innovative Konzept „Hoffnungshaus“.

Leonberg - Integration schafft Zusammenhalt!“ – das ist das Motto des erstmals verliehenen Integrationspreises des Landes Baden-Württemberg. Aus den 400 Bewerbungen wurde die Leonberger Hoffnungsträger Stiftung mit ihrem innovativen Konzept „Hoffnungshaus“ ausgezeichnet. Dass ein Zusammenleben von Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte funktioniert, beruht auf dem Engagement zahlreicher Menschen und Organisationen. Dieses Engagement will das Land Baden-Württemberg unterstützen, deshalb wurde in diesem Jahr zum ersten Mal der Integrationspreis des Landes in drei Kategorien ausgeschrieben.

 

Die Hoffnungsträger Stiftung erzielt mit ihrem innovativen Konzept „Hoffnungshaus“ den dritten Platz und 1000 Euro in der Kategorie Zivilgesellschaft. Bei der Preisverleihung kürte Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Preisträger in den Kategorien Zivilgesellschaft, Unternehmen sowie Verbände und Kommunen: „All diese Initiativen und Projekte tragen wesentlich zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei und zeigen, dass Vielfalt ein selbstverständlicher Teil Baden-Württembergs ist.“

Alle sind Teil der Gemeinschaft

Das prämierte Konzept „Hoffnungshaus“ wurde von der 2013 von Tobias Merckle gegründeten Hoffnungsträger Stiftung entwickelt: In den Hoffnungshäusern wohnen Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte unter einem Dach. Im übertragenen Sinn kann man sagen, dass Integration hier bereits im Hausflur und in den Wohnungen stattfindet. Das Hoffnungshaus-Konzept sieht vor, dass Migranten aller Herkunftsländer, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus Teil der Hausgemeinschaft werden können. Durch unterschiedlich große Wohneinheiten finden sowohl Familien in eigenen Wohnungen als auch einzelne Personen in Wohngemeinschaften ein Zuhause im Hoffnungshaus. Die Standortleiter sind als Ansprechpartner präsent sind und wohnen mit im Hoffnungshaus.

Zudem ist das Angebot für integratives Wohnen für Geflüchtete und Einheimische eingebettet in ein breites lokales Netzwerk ehrenamtlichen Engagements. Es soll dazu beitragen, dass neu nach Deutschland gekommene Menschen schnell heimisch werden und ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben führen können. „Der Ansatz ‚Fremde werden Freunde’ darf im Hoffnungshaus Realität werden. Das integrative Wohnkonzept überbrückt kulturelle, religiöse und nationale Unterschiede und setzt dabei einen ganzheitlichen Integrationsansatz um“, erläutert Angelika Röhm, Leiterin des Bereichs Hoffnungshäuser und Nationale Programme bei Hoffnungsträger.

Ein Vorbild für andere Städte

Nach dem ersten Pilot-Standort in Leonberg, der 2016 eröffnet wurde, baut Hoffnungsträger das Konzept in Baden-Württemberg weiter aus. Weitere Standorte in Esslingen, Bad Liebenzell, Sinsheim und Schwäbisch Gmünd sind bereits entstanden oder in der Entstehung. Kommunen wie Straubenhardt, Kraichtal, Nagold und Bönnigheim werden in den nächsten Jahren folgen.