Anteil der erneuerbaren Energien nimmt zu. Bürger als Stromerzeuger.

Leonberg - Auch in Leonberg wächst der Anteil an erneuerbaren Energien. So haben die 16 Anlagen der Bürger, die vom örtlichen Energiekreis der Lokalen Agenda betreut werden, im Jahr 2018 vier Prozent mehr Strom erzeugt. Sie stehen auf Dächern von Schulen und Kindergärten, einer Flüchtlingsunterkunft und zwei Dächern auf dem Bauhof. Hierfür wurden im Zeitraum 2002 bis 2016 sechs Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR) gegründet, an denen rund 250 Bürger beteiligt sind.

 

„Die Auswertung der Solarstromerzeugung hat für 2018 einen vierprozentig höheren Stromertrag ergeben“, sagt Rüdiger Beising, der Sprecher des Energiekreises, Obwohl es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes 2018 knapp fünf Prozent mehr Sonnenstunden als im Vorjahr gegeben habe, sei die Stromerzeugung nicht im gleichen Maße angestiegen. „Bei sehr hohen Temperaturen sinkt der Wirkungsgrad der Fotovoltaikmodule der Solaranlagen“, erläutert Beising. Das habe der Energiekreis auch bei den Leonberger Anlagen feststellen müssen.

526 Kilowatt elektrischer Leistung sind insgesamt in den sechs Bürgeranlagen installiert. Die haben 2018 zusammen etwa 553 000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Das ist die Menge Strom für rund 160 Zwei-Personen-Haushalte. Damit werden rund 440 Tonnen Kohlendioxid vermieden.

Vergärungsanlage liefert 60 Prozent

2017 wurden nach Angaben der Netze BW rund 9,4 Prozent des in Leonberg verbrauchten Stromes vor Ort aus erneuerbaren Energien gewonnen. Der Hauptanteil kommt aus der Vergärungsanlage des Landkreises mit über 60 Prozent. Hier wird aus dem in Biotonnen gesammelten Müll Strom und Wärme produziert. Gefolgt von dem wachsenden Anteil Solarenergie mit inzwischen knapp 40 Prozent.

Im Jahr 2017 waren 607 Fotovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 7200 Kilowatt auf den Dächern Leonbergs installiert. Die haben mehr als sechs Millionen Kilowattstunden klimafreundlichen Strom erzeugt haben.

Der Energiekreis wird sich mit einer Solarinitiative 2019 an Aktionen der lokalen Agenda 21 beteiligen, passend zu dem Motto der Agenda für 2019 „Klimaschutz in Leonberg“. „Insbesondere wenn man den auf dem eigenen Hausdach erzeugten Solarstrom selbst verbraucht, rechnet sich bei einem eigenen Dach den Einbau einer Fotovoltaik-Anlage auf jedem Fall“, sagt Rüdiger Beising. Die Energieagentur Böblingen und die Wirtschaftsregion Stuttgart plant unter Beteiligung des Energiekreises eine Veranstaltung in Leonberg am 10. April mit dem Titel: E-Mobilität mit Eigenstromnutzung durch Fotovoltaik.