Neuer Chef soll neue Strukturen umsetzen: Vereine und Veranstaltungsorganisation werden getrennt.

Leonberg - Die Umstrukturierung des Leonberger Kultur- und Sportamtes nimmt konkrete Formen an. Drei wichtige Positionen sind ausgeschrieben. Einsendeschluss ist am 1. September. Danach werden im Rathaus die Bewerbungen gesichtet. Alle Positionen sollen zügig besetzt werden.

 

Ganz vorne auf der Prioritätenliste ist die Amtsleitung. Die Stelleninhaberin Alexa Heyder wechselt in gleicher Position nach Esslingen. Während sie, genau wie ihre Vorgängerin, die langjährige Leiterin Christina Ossowski, den persönlichen Schwerpunkt in der Kultur hatte, soll der künftige Chef neben der Gesamtkoordination das Sachgebiet Bildung führen, zu dem die Jugendmusikschule, die Stadtbücherei und die Volkshochschule gehören.

Innovatives, ausgewogenes Programm

Die oder der Neue soll ein „innovatives und ausgewogenes Sport- und Kulturangebot“ entwickeln und die städtischen Veranstaltungen mit den Aktionen von Vereinen, der Kirche und vor allem der Stadthalle abstimmen. Dass die Bande sehr viel enger werden, zeigt allein der Umstand, dass das Amt und der wichtigste Veranstaltungsort Leonbergs ein gemeinsames Sekretariat bekommen.

Von der neuen Führungskraft werden ein abgeschlossenes Studium in Verwaltungswissenschaft oder Kulturmanagement erwartet, genau wie mehrjährige Berufserfahrung in verantwortlicher Position und die Fähigkeit, Konflikte zu lösen.

Letztere könnte es insofern geben, werden doch die Karten im Amt, das bisher intern als KESS (Kultur, Erwachsenenbildung, Sport, Stadtmarketing) firmierte, weitgehend neu gemischt. Lag der Schwerpunkt bisher vornehmlich in der Kultur, so will Oberbürgermeister Martin Georg Cohn jetzt ein gleichberechtigtes Miteinander der Fachgebiete.

Das drückt sich auch in den beiden weiteren Ausschreibungen aus. Gesucht werden jeweils in Teilzeit ein Sportmanager und ein Veranstaltungsmanager. Diese beiden Aufgaben hatte in der Vergangenheit weitgehend Rainer Weller inne. Offiziell war er für den Sport zuständig, hatte aber auch den Pferdemarkt, die Kinder- und Jugendtage, den Altjahrabend und andere kleinere Ereignisse organisiert.

Wenn der langjährige Mitarbeiter in Rente geht, werden die Aufgaben neu vereilt. Der OB wünscht sich eine klare Trennung, die Position wird in zwei Teilzeitstellen gesplittet: 50 Prozent für den Sport, 75 Prozent für die Veranstaltungen.

Vereinsförderung und Zuschussvergabe

Das Aufgabengebiet des Sportmanagers reicht von der Koordination der großen Sportveranstaltungen in Leonberg, und der Mitarbeit beim Citylauf oder beim Waldmeisterlauf, die von Vereinen veranstaltet werden. Der oder dem Neuen obliegt die Verantwortung für die Sportstätten, also Hallen und Plätze, die Vernetzung der Vereine und die Organisation der Sportlerehrung, die in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse und unserer Zeitung durchgeführt wird. Eine wichtige Aufgabe ist die Vereinsförderung und die Zuschussvergabe.

Für die kommunalen Bäder ist er ebenso verantwortlich. Die werden aber wahrscheinlich an die Stadtwerke übergehen. Eine Prüfung läuft gerade.

Der Pferdemarkt als wichtigstes Stadtfest und die anderen Traditionsveranstaltungen fällt jetzt in die Zuständigkeit des Veranstaltungsmanagers. Heimischen Kulturgruppen soll er als Kooperationspartner für Theateraufführungen, Konzerte oder Lesungen zur Verfügung stehen. Auch bei den Ausstellungen im Galerieverein soll der oder die Neue mitmischen. Vor allem werden von der neuen Kraft frische Impulse und Ideen erwartet, um das angestaubte Image einiger Veranstaltungen aufzupolieren.

Komplett ausgegliedert aus dem Amt wird das Stadtmarketing. Das wird als Stabsstelle direkt beim Oberbürgermeister angesiedelt – genau wie die Wirtschaftsförderung und das neu geschaffene Citymanagement, das besonders die Belange des Einzelhandels und das Profil des Einkaufsstandortes Leonberg im Auge hat. Es ist davon auszugehen, dass diese drei Bereiche künftig eng zusammenarbeiten. Eine Konzeption dafür gibt es aber noch nicht.