Er feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag mit einem großen Programm. Die Hauptversammlung bestätigt den Vorstand rund um den Vorsitzenden Klaus Hettler einstimmig.

Leonberg - Die Schlammbrüder, die Umweltgruppe des Eltinger Bürgervereins, machen ihrem Namen tatsächlich alle Ehre. Das wird bei der Hauptversammlung des Vereins schnell deutlich. Seit Gründung der Umweltgruppe 1981 haben die Helfer insgesamt 33 000 ehrenamtliche Stunden in solche und andere Arbeiten gesteckt. Fast 1800 Stunden waren es allein im vergangenen Jahr, mehr als je zuvor.

 

Die Pflege der Biotope ist eine Hauptaufgabe des Bürgervereins, wenn auch nicht die einzige. Seit 50 Jahren setzt sich der Bürgerverein für die Belange Eltingens ein. Es gilt, die Lebensqualität im Ort zu wahren und das Ortsbild mit seinem dörflichen Charme. Und der Bürgerverein will mitreden, will Missstände aufzeigen und Anregungen geben. Dass sich hieraus durchaus Reibungspunkte mit der städtischen Verwaltung ergeben, wird beim Vortrag des Oberbürgermeisters deutlich. Bernhard Schuler honoriert die beispielhaften Leistungen der Schlammbrüder. Er stellt aber ebenfalls die Frage, ob sich Bürgervereine heute nicht auch dem gesellschaftlichen Wandel stellen müssten, auch vor dem Hintergrund, dass die öffentlichen Haushalte nicht mehr so viel Geld zu verteilen hätten. „Wir als Stadt können nicht alles zahlen.“

Dennoch übergibt Schuler an diesem Abend als Starthilfe eine Jubiläumsgabe von 250 Euro gemäß den Vereinsförderrichtlinien. Wie das Geld im Jubiläumsjahr verwendet wird, plant der alte und neue Vorstand des Vereins: Die Hauptversammlung hat den Vorsitzenden Klaus Hettler und seinen geschäftsführenden Vorstand für weitere zwei Jahre einstimmig im Amt bestätigt. Hettler stellt das Programm vor. Bereits gestartet ist ein Fotowettbewerb. Unter dem Motto „Mein Eltingen“ können alle Hobbyfotografen Fotos mit Bezug zu Eltingen beim Verein einreichen. Zu gewinnen gibt es Geldpreise, die am großen Festabend am 21. Oktober überreicht werden. Für diesen Abend laufen die Planungen noch. Neben dem Eltinger Herbst am 24. September weiht der Bürgerverein am 1. Mai den neuen Eltinger Rundwanderweg ein. Er führt über zehn Kilometer an den Biotopen vorbei. Markiert wird der Eselsweg mit speziell gefertigten hölzernen Eselsköpfen.

Die Schlammbrüder haben bei den Teichelseen in mehr als 240 Stunden das Absetzbecken vom Schlamm befreit. Sie pflegen sieben Biotope in Leonberg, Refugien für zahlreiche Pflanzen und Tierarten. „Die Teichelseen beherbergen zahlreiche Libellenarten“, berichtet der Leiter der Umweltgruppe, Michael Kast, „darunter die seltene große Moosjungfer.“ An einem weiteren Biotop am Eltinger Blick gibt es allein 46 Wildbienenarten und 25 verschiedene Schmetterlinge. Durch die aufgrund von EU-Vorschriften geplante Deponieabdichtung müssen 2018 der Eltinger Blick und das dortige Trockenbiotop verlegt werden. Die Schlammbrüder zeigen sich flexibel und werden viele Arten umsiedeln. Die Planungen laufen bereits. Eine sogar noch größere Ersatzfläche wurde am Südhang gefunden, dort werden bereits jetzt schon Pflanzensamen ausgebracht und Trockenmauern angelegt.