Durch den frisch gegossenen Beton sind zwei Mal Fußgänger gelaufen. Die Schäden mussten zunächst repariert werden. Die zweite Bauphase wird deshalb erst Ende November beendet sein. Ob der Kreisverkehr bis Weihnachten noch fertig wird, ist unklar.

Leonberg - Die Bauarbeiten am neuen Kreisverkehr zwischen Leonberg und Gerlingen verzögern sich erneut. Doch weder die Planer im zuständigen Regierungspräsidium Stuttgart (RP) noch die ausführende Baufirma trifft dabei eine Schuld. „Nach den Betonierarbeiten an der Kreisfläche sind trotz umfangreicher Sicherungsmaßnahmen Passanten durch den weichen Beton gelaufen“, teilt das RP mit. Diese Schäden mussten zunächst behoben werden, bevor es weitergeht. „Aufgrund dessen sowie den ungünstigen Witterungsverhältnissen beim Betoneinbau verzögert sich die Umstellung auf die dritte Bauphase dieser Maßnahme auf voraussichtlich Ende November“, heißt es weiter.

 

Nach Angaben des RP gab es gleich zwei solcher Vorfälle. Einmal in der Nacht von Dienstag, 27. Oktober, auf Mittwoch, 28. Oktober, und ein weiteres Mal in der Nacht von Dienstag, 3. November, auf Mittwoch, 4. November. Beim ersten Vorfall wurden die frischen Fußspuren im Beton an der Ausfahrt in Richtung Leonberg-Altstadt entdeckt, beim anderen Mal in der Ausfahrt in Richtung Stuttgart. „Die Abdrücke waren so tief und häufig, dass die betroffenen Stellen auf dem Baufeld saniert werden mussten“, erklärt eine Behördensprecherin auf Nachfrage.

Baustelle wird zusätzlich gesichert

Dass die Schäden aus Versehen entstanden, ist eher unwahrscheinlich. Die Baustelle sei nicht nur mit Absperrbändern, sondern auch mit Schranken gesichert gewesen. „Um auf das Betonfeld zu gelangen, mussten diese bewusst umgangen werden“, sagt die RP-Sprecherin. Nach den Vorfällen wurde die Baustelle nun zusätzlich mit Bauzäunen gesichert. „Von der Baufirma wurde außerdem zur Überwachung in den Abendstunden zusätzliches Personal abgestellt“, informiert die Sprecherin des RP.

Die Schäden am Beton sind bereits behoben. Aber die Reparaturen haben den Zeitplan erneut verzögert. Seit Mitte August wird der provisorische Kreisverkehr an der Gemarkungs- und Kreisgrenze zwischen Leonberg und Gerlingen fest ausgebaut. Bis 2014 befand sich hier eine Kreuzung mit Ampelregelung.

Wegen zwei Baustellen in Leonberg und Gerlingen war ein Kreisel aus Plastik-Abgrenzungen eingerichtet worden. Dieser hatte zu signifikant geringeren Unfallzahlen geführt. Nachdem sich beide Kommunen dafür eingesetzt hatten, die Kreisverkehrreglung zu belassen, stimmte das Land schließlich zu.

Bypass soll das Einfahren erleichtern

Zum Programm gehört auch ein neu angelegter Bypass, der das Einfahren von der Neuen Ramtelstraße in die Stuttgarter Straße erleichtern und beschleunigen soll. Zudem wird die Mitte des Kreisverkehrs gestaltet, Fußgängerkreuzungen mit Mittelinseln geschaffen sowie neue Kanäle und Leitungen verlegt.

In der zweiten Bauphase, die seit Ende September läuft, sind jedoch schnell zusätzliche Mängel im Straßenkörper aufgetaucht und auch das Wetter spielte nicht so mit. Deshalb wurde der Beginn der dritten Bauphase auf Mitte November verschoben. Nun soll es damit Ende November erst losgehen. Ursprünglich sollte der Kreisel Anfang Dezember fertig sein, nach der Verschiebung hieß es Mitte Dezember.

Ob nun alles rechtzeitig vor Weihnachten fertig wird? Man wolle alles schnellstmöglich abschließen und stehe in engem Kontakt zur Baufirma, heißt es aus dem Regierungspräsidium. Doch viele der noch ausstehenden Arbeiten seien stark witterungsabhängig. „Konkrete Angaben über den Zeitpunkt der Verkehrsfreigabe sind daher noch nicht möglich“, erklärt die RP-Sprecherin.

Die von den Fußgängern verursachten Schäden führen aber nicht zu Mehrausgaben. „Die Kosten dafür trägt die Baufirma“, erklärt die Sprecherin des RP.

Das ändert sich im Verkehr

Sobald die dritte Bauphase Ende November startet, ist der Kreisverkehr in fast alle Richtungen offen. Nur der Abzweig nach Stuttgart ist halbseitig gesperrt. Der Verkehr in Richtung Schillerhöhe und Stuttgart wird über die Mahdentalstraße umgeleitet, ebenso der überörtliche und der Schwerlastverkehr. Wer nach Gerlingen über die Schillerhöhe möchte, wird über Leonberg umgeleitet.

Alle Buslinien verkehren wieder gemäß Fahrplan. Der bisherige Pendelbus zwischen Leonberg-Bahnhof und dem Golfplatz entfällt. Für die Linienbusse wird eine Bedarfsampel auf der Stuttgarter Straße zwischen Füller- und Talstraße installiert. Die Haltestelle Gerlingen-Ramtel in Richtung Leonberg wird wieder in Betrieb genommen, die in der Gegenrichtung entfällt weiterhin.