Wöhr Tours aus Weissach lädt zum Reisefestival in die Stadthalle ein. Viele Stammkunden nutzen die Gelegenheit um ihre nächsten Ausflüge zu buchen, von Venedig bis ans Nordkap. Der Komfort steht dabei im Mittelpunkt.

Leonberg - „Wir haben schon gebucht.“ Das Ehepaar aus Heimsheim steht mit einem neuen Prospekt in der Hand vor dem großen Saal im Foyer der Leonberger Stadthalle. Ihr Urlaub ist unter Dach und Fach, trotzdem sind sie am Sonntag zum Wöhr-Tours-Reisefestival gekommen, um sich noch ein wenig umzuschauen. Und sie möchten den Film sehen, der über ihre geplante Reise nach Sardinien gezeigt wird: „Es ist doch noch mal was anderes, hier die Bilder zu sehen und mit Leuten zu reden, die die Insel kennen, als nur im Katalog zu blättern“, finden beide.

 

Im Foyer begrüßt Martina Wöhr-Kühnemann seit der Eröffnung um 11 Uhr die Besucher. Es sind viele Stammkunden darunter, und trotz der zahlreichen Gäste findet sie immer noch Zeit für einige persönliche Worte oder ein kleines Schwätzchen. Zum 22. Mal findet die Veranstaltung statt, und die Halle ist voll. Einige kleine Stände am Eingang ziehen die Aufmerksamkeit auf sich: Die bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall ist mit einem Stand vertreten, ebenso das Weingut Philippshof aus Sommerloch oder das Landgasthaus Lamm aus Hintersteinenberg. Erfahrene Wöhr-Kunden der Kategorie „Heimatentdecker“ freuen sich, denn sie kennen die Betreiber der Stände von verschiedenen Tagesausflügen. So hat manch einer auch eine Tasche für Einkäufe parat, denn einige der leiblichen Genüsse, die beim Ausflug entdeckt wurden, können hier probiert und erworben werden: Wurstdosen, Geräuchertes und Wein.

Verschiedene Reisetypen

„Wir kategorisieren unsere Reisen auch nach Reisetyp, es gibt Reisen für Erlebnishungrige, für Genießer, für Heimatentdecker oder für Individualisten. Das muss schon ungefähr passen, sonst nützt die beste Planung und die schönste Strecke nichts“, erklärt Wöhr-Kühnemann. Deutschland und Österreich stehen derzeit hoch im Kurs, vor allem die Bregenzer Festspiele seien schon jetzt stark nachgefragt: „Weil in diesem Jahr seit langem wieder ‚Carmen‘ gegeben wird“, weiß die Firmen-Chefin. Doch auch die großen Reisen wie die ans Nordkap sind begehrt: „Hier fährt auch gerne jüngeres Publikum mit, denn so eine Reise ist schwer selbst zu organisieren.“ Die Fahrt ist eine aufregende Mischung aus Bus, Fährschiff, einem Postschiff und öffentlichen Verkehrsmitteln, und führt quer durch Finnland und Norwegen.

Eine Gruppe von vier Damen steuert derweil auf die aufgebauten Buchungsschalter zu. „Was ist denn da los? Ja, wollen die denn alle buchen?“ raunt eine davon fassungslos ihrer Freundin zu. Tatsächlich stellen die Mitarbeiter schon zwei, drei Stühle für die Wartenden auf. Ein Paar aus Renningen steht in der Schlange, einen Gutschein in der Hand. Den haben die Stammkunden im Vorfeld zugeschickt bekommen. Ob sie heute buchen, wissen die beiden Renninger noch nicht, aber den Gutschein-Rabatt auf eine zukünftige Reise lassen sie sich nicht entgehen. „Außerdem nutzen wir das schöne Wetter und gehen nachher noch im Stadtpark spazieren“, sagen sie. Da kommen sie nämlich an einem der besonderen VIP-Busse vorbei, der extra zur Besichtigung vor der Stadthalle bereit steht.

„Besser gehts nicht“ – die Vorteile von Busreisen

„Wo ist denn hier die Toilette?“ Eine Dame sieht sich suchend im Bus um, ihr Mann zeigt auf den Hintereingang des Luxusgefährts. Auch dieses Paar ist aus Heimsheim gekommen, extra des Luxus-Liners wegen. Den wollten sie sich anschauen, denn mit Busreisen hat die Heimsheimerin große Probleme. Doch weder beim Durchqueren, noch beim Ausprobieren der Sitze stellen sich Beschwerden ein, sie atmet tief durch und erzählt: „Wir interessieren uns für die Reise nach Venedig. Mit dem Bus fährt man direkt zum privaten Anleger des Hotels und wird mit einem Privatboot ins Hotel gebracht, besser geht’s doch gar nicht.“ Nein, sie will das so nicht selbst organisieren, schon allein die Fahrerei. Ach genau, wie lange fährt man denn mit dem Bus nach Venedig? Schulterzucken ringsum, doch Matthias Haussknecht vom Planungs- und Beratungsteam weiß Bescheid: „Ungefähr neun bis zehn Stunden. Das kommt ein bisschen auf die Pausen an, bei den langen Strecken achten wir darauf, dass sich die Reisegäste öfter mal die Beine vertreten können.“

Bis zum Abend beraten die Mitarbeiter die Besucher und buchen Traumreisen ein. Und dann fahren die eigens eingesetzten Wöhr-Busse die Gäste wieder heim nach Perouse, Mönsheim, Wimsheim, Friolzheim, Heimsheim, Malmsheim, Renningen, Weil der Stadt und Merklingen.