Die 1965 gegründete französische Firma, die sich mittlerweile zu einer weltweit agierenden Gruppe entwickelt hat, fertigt Kabel und Steckverbinder. Seit 26 Jahren ist im Gewerbegebiet Hertich die deutsche Niederlassung eingemietet. Jetzt hat sie dort eigene Räume gebaut.

Leonberg - Leonberg ist das Zentrum von Europa.“ Für diese etwas großzügige Übersetzung ins Englische des Ausspruches „Leonberg ist die Drehscheibe unseres Landes“, hat die Simultan-Dolmetscherin lang anhaltenden Beifall und vom lokalen Auditorium keinen Widerspruch bekommen. Übersetzt hat sie dabei die Festrede von Leonbergs Oberbürgermeister Bernhard Schuler beim feierlichen Einzug der Firma Axon Kabel in ihre neue Niederlassung im Gewerbegebiet Hertich.

 

Die 1965 gegründete französische Firma, die sich mittlerweile zu einer weltweit agierenden Gruppe entwickelt hat, fertigt Kabel und Steckverbinder. Etwa für Automobile, die Computerindustrie, die Luft- und Raumfahrt oder für Medizintechnik. Seit 26 Jahren ist im Leonberger Gewerbegebiet Hertich die deutsche Niederlassung angesiedelt. „Deutschland ist für uns einer der wichtigsten Märkte in der Welt“, sagte Joseph Puzo, der Vorsitzende der Axon-Gruppe. In der wirtschaftlich starken und technisch hoch entwickelten Region um Stuttgart seien die wichtigsten Kunden für seine anspruchsvollen Produkte zu finden. „Da war es nur konsequent, hier eine große Niederlassung zu errichten“, berichtete Joseph Puzo, in seiner Festrede.

Dabei sei die Suche nicht einfach gewesen. Schon 1971 war Axon in Limburg zum ersten Mal in Deutschland vertreten. „Das war nicht optimal, genauso wie der Umzug 1982 nach Hanau“, meinte der Vorsitzende im Rückblick. Schließlich habe sich Leonberg 1988 als ideal erwiesen.

Dann zählt der Firmenchef die Vorteile des Standorts auf: Die Nähe zu den Kunden, die Autobahn-Anbindung und eine schöne Stadt, in der es sich angenehm arbeiten lasse, hätten den Ausschlag gegeben. So gut gefiel es den Managern hier, dass die Niederlassung nun schon den dritten Umzug im Gewerbegebiet zwischen Eltingen und der Autobahn auf sich genommen hat. „Bisher sind wir immer nur Mieter, jetzt haben wir endlich ein eigenes Haus“, freute sich der Vorsitzende.

Auf dem Areal eines ehemaligen Schotterwerkes hat die Firma in sehr kurzer Zeit eine rund 2000 Quadratmeter große Niederlassung für die 26 Mitarbeiter in Leonberg errichtet. Untergebracht sind hier Produktentwicklung, Verwaltung und in dem großen Lager auch Vertrieb und Logistik. „Es hat alles wunderbar geklappt, in nur sechs Monaten ist alles über der Bühne gegangen“, freute sich Benoit Zeter, der Leiter der Leonberger Niederlassung. Auch Dank der guten Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, die schnell reagiert und ein offenes Ohr für die Belange der Firma gezeigt habe, lobte Zeter.

Die Leonberger Filiale erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 15 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte davon als Zulieferer für die Automobilfirmen. Ein nicht zu unterschätzender Geschäftspartner sei aber auch die Luft- und Raumfahrtbranche, erläuterte der Chef der Axon-Gruppe, Joseph Puzo, dem Festpublikum.

Axon Produkte sind sogar im Mars-Rover „Curiosity“. Deshalb habe man einen langjährigen Partner als Festredner eingeladen, und zwar Rolf-Jürgen Ahlers, den Vorsitzenden des Forums Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg, in dem Axon seit vielen Jahren Mitglied ist.

„Baden-Württemberg hat sich zu einem Zentrum der Branche in Deutschland entwickelt“, sagte Ahlers. Etwa 15 000 Beschäftigte in der Luft- und Raumfahrt erwirtschaften hierzulande einen Umsatz von fast fünf Milliarden Euro. Dabei sei die Branche auch ein Technologieschrittmacher für viele andere Branchen.

Was Joseph Puzo zum Abschluss seiner Rede sagte, hat Oberbürgermeister Bernhard Schuler gern gehört: „Dass wir hier gebaut haben, zeigt auch unsere Verbundenheit zu dem wunderbaren Standort Leonberg.“ Für Schuler das Stichwort, dem Axon-Chef ein verlockendes Angebot zu machen. „Für eine noch größere Niederlassung gibt es bald Platz in unserem neuen Gewerbegebiet am Längenbühl.“