Ein Abrollbehälter mit Kran ist bei großen Unfällen oder Hochwasser nötig und kostet 90 000 Euro.

Leonberg - Wenn es auf der Autobahn mal wieder gekracht hat, rückt die Feuerwehr nicht nur mit den üblichen Einsatzfahrzeugen an. Um Autowracks zu bergen oder gar brennende Akkus zu löschen, ist ein sogenannter Abrollbehälter mit Kran nötig.

 

Doch das Gefährt, das in der Leonberger Hauptfeuerwache steht, hat 27 Jahre auf dem Buckel. „Es ist altersbedingt verschlissen“, urteilt die Feuerwehrführung. „Eine grundlegende Sanierung ist nicht möglich und wirtschaftlich.“

Wie ein großer Container

Also muss ein neuer her. Die heute gängigen Modelle sind knapp sechs Meter lang, verfügen über vier Bordwände aus Aluminium, eine Drehflügeltür am Heck, hydraulische Stützen und eben einen Kran mit einem Schwenkradius von zwölf Metern. Kostenpunkt: rund 90 000 Euro.

Der Abrollbehälter sieht wie ein großer Container aus. Und das macht auch Sinn. Wenn etwa ein brennender Akku eines Elektroautos gelöscht wird, muss dafür der ganze Wagen in den mit Wasser gefüllten Container gehievt werden. Bei Hochwassereinsätzen können mit dem Behälter und Kran problemlos Sandsäcke umgeladen werden.

Dennoch taten sich jetzt die Kommunalpolitiker nicht ganz leicht, einer bundesweiten Ausschreibung zuzustimmen und dafür die im aktuellen Haushalt vorgesehenen 90 000 Euro freizugeben.

Keine Zuschüsse

Denn dass für die hohe Investition keine staatlichen Zuschüsse fließen, ärgert nicht nur die CDU-Fraktionschefin Elke Staubach. Der scheidende Brandschutzdezernent Ulrich Vonderheid (CDU) bestätigt, dass für solche Vorhaben grundsätzlich Fördergelder beantragt werden können. Doch da im gesamten Kreis erhebliche Investitionen für die Feuerwehr laufen, hat der Kreisbrandmeister Guido Plischek den Leonbergern keine Hoffnung auf Gelder aus Stuttgart gemacht. „Angesichts der Gesamtinvestitionen läuft das unter ferner liefen“, meint denn auch Bürgermeister Vonderheid.

Vielleicht bringt ja wenigstens der Verkauf des alten Modells ein paar Euro in die Stadtkasse. Das soll nämlich zu gegebener Zeit gegen Höchstgebot veräußert werden, versichert Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD), nachdem sich Axel Röckle nach dessen Verbleib erkundigt hatte. Der Fraktionschef der Freien Wähler spielte mit seiner Frage auf andere ausgemusterte Gerätschaften an, die nicht wie beschlossen verkauft worden waren.