Vielfältig engagiert
Im Jahr 1986, als ihre älteste Tochter das Abitur am Albert-Schweitzer-Gymnasium machte – das auch die anderen Geschwister besucht haben – hat auch Christa Weiß ihr Abitur im Fernstudium absolviert. „Ich wollte es für mich wissen und vielleicht sogar noch studieren, doch es kam anders.“ Der SPD-Ortsverein überzeugte 1989 die ASG-Elternbeirätin, die auch in der Triangel kochte und auch sonst vielfältig ehrenamtlich tätig war, für die Sozialdemokraten im Gemeinderat zu kandidieren.
„Die Kommunalpolitik in Leonberg hat mein Leben positiv geprägt“, sagt die Fraktionssprecherin nach 28 Jahren. Ihre Themen in der Fraktion und im Gremium waren und sind der öffentliche Personennahverkehr, sie setzt sich für genügend Rad- und Fußwege ein, aber auch für die Kinderbetreuung. „Hier war Leonberg schon immer ein beispielhafter Vorreiter, wir hatten schon verlängerte Öffnungszeiten in den Kindergärten, bevor andere – selbst die Landeshauptstadt – wussten, was das ist“, bilanziert Christa Weiß zufrieden.
Ein Leben auf der Sonnenseite
„In Leonberg lebt man schon auf der Sonnenseite“, ist die 70-Jährige überzeugt. Hier gebe es kaum Arbeitslosigkeit. „Wir haben tolle Kindertagesstätten und Schulen, die gut in Schuss sind. Gelingt es noch, die Verkehrsmassen zu bewältigen, dann ist das größte Problem gelöst“, meint die Kommunalpolitikerin. Dazu gehörten eben auch attraktive, gute und kurze Fußwege. „Leonberg hat alles, was man braucht, und alles lässt sich zu Fuß oder mit dem Rad erreichen“, wirbt sie um Nachahmer.
Doch wie schafft sie einen Ausgleich nach langen und anstrengende Gemeinderatssitzungen? „Wandern, Radfahren, Ski laufen und seit bald 40 Jahren gehört der Donnerstagabend der Musik und dem Singen in der Johanneskantorei“, verrät die stolze Oma von sieben Enkeln. Der Älteste bereitet sich gerade auf das Abi am Rutesheimer Gymnasium vor, die Jüngste besucht einen Kindergarten in Stockholm.
Auf der Wunschliste für Leonberg steht bei Christa Weiß noch „eine vernünftige Person“, die sich im Herbst um das Oberbürgermeisteramt bewirbt. „Denn das ist existenziell für die Stadt“, davon ist sie überzeugt. „Das Wichtigste ist aber, dass die Welt friedlich bleibt, und daran müssen wir alle arbeiten“, sagt die Sozialdemokratin. Und nicht zuletzt komme die Gesundheit, meint die Jubilarin: „Damit steht und fällt alles in der gesamten Familie.“