Die Lakuna muss coronabedingt schon zum zweiten Mal ausfallen. Am Samstag findet die kleine Lange Kunstnacht statt.

Leonberg - „Ich war in Berlin und erhielt eine Mail von Michael Schönpflug, der spontan die Idee zu einer Kunstnacht hatte“, erzählt Wieland Storek, der schon seit Jahren die Lange Kunstnacht mit organisiert, die wegen der Coronapandemie dieses Jahr zum zweiten Mal ausfallen musste. Am Samstag findet nun die kleine Lange Kunstnacht von 19 bis 23 Uhr statt.

 

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„Wenn man eine Idee hat, muss man sie umsetzen“, sagt Storek später über die Initiative des Künstlers Schönpflug. Der Grund, so kurzfristig eine Kunstnacht zu veranstalten, sei, dass die Coronazahlen noch auf einem entsprechenden Niveau sind. „Wir werden uns an die Vorschriften halten. Im Galerieverein wird es Formulare geben, die man ausfüllen muss, und man muss eine Maske tragen. Ich gehe davon aus, dass die anderen Teilnehmer das auch machen“, sagt Storek. Allerdings erwartet er nicht, dass der Zulauf groß sein wird.

Kunstinteressierte kommen voll auf ihre Kosten

An acht Stationen wird es Kunst zu sehen geben. An verschiedenen Stellen liegt ein Laufplan aus. Im Galerieverein besteht am Samstag die Möglichkeit, sich Arbeiten von Leonberger Künstlern anzuschauen – zum vorletzten Mal, denn am Tag danach geht die Ausstellung zu Ende. Storek über die Schau: „Mich wundert, was in Leonberg künstlerisch alles möglich ist.“ Die Werke, die im Galerieverein ausgestellt werden, kann man übrigens auch erwerben – sofern sie nicht schon einen Liebhaber gefunden haben.

Außerdem hat am Samstagabend das Atelier Michael Schönpflug geöffnet – zu sehen sind dort Arbeiten von Kirsten Carlson. Im Treffpunkt Stadtkirche stellt die Aquarellgruppe Malblockhütte aus. Doris Noeske zeigt ihre Arbeiten in ihrem Atelier in der Schlossstraße. In der Altstadt öffnet dann auch die Galerie Carlos in der Hinteren Straße ihre Tür.

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Im Atelier Rainer Hüttner in der Bahnhofsstraße ist der Künstler selbst zwar nicht persönlich anwesend, aber Freunde vertreten ihn. Zudem präsentieren ihre Arbeiten Karin Albrecht, Sabine Rempp, Birgit Guggenbiller, Hannelore Schulz, Edeltraut Eisenhardt, Thomas Lang und Chris Heinemann, die ihre Ateliers im Künstlerhaus, der ehemaligen Schuhfabrik, haben. „Sie haben bewusst gesagt, dass sie mitmachen wollen,“ sagt Wieland Storek. Es sei eine weitere Gelegenheit, auf die Situation des Gebäudes aufmerksam zu machen.

Den Fotoclub gibt’s seit 40 Jahren

Noch hinzugekommen ist das Stadtmuseum, wo eine Ausstellung des Fotoclubs Leonberg gezeigt wird, der seinen 40. Geburtstag feiert. Da wird es auch Livemusik geben – in kleinen Formaten, wie von Katja Rohloff vom Kulturamt zu erfahren ist. Und was meint sie zu der kleinen Langen Kulturnacht? „Ich finde das großartig“, sagt sie begeistert. „Wir haben in den letzten Monaten gelernt, kurzfristig und mit kreativen Ideen etwas auf die Beine zu stellen.“

Da sei eine neue Energie, die vorher nie dagewesen ist. Es gehe nicht mehr um „groß, größer, am größten“. Dadurch, dass bei Veranstaltungen jetzt weniger Menschen zugelassen seien, hätten sie eine andere Qualität von Intensität. Und es gefällt ihr, dass sich die kleine Lange Kunstnacht auf den Stamm der Künstler konzentriere.