Die Zerstörung des Kunstwerks
Als er aber die Künstlerin eines Tages persönlich kennenlernt, entdeckt er mehr und mehr die Welt der modernen Kunst für sich und beginnt, das Kunstwerk vor empörten Angreifern zu schützen. „Niemand hat so viel über das Bild nachgedacht, wie ich. Was ich in dem Bild gesehen habe“, erkennt Dave, „das sollten auch andere sehen“. Dennoch kann er nicht verhindern, dass das Bild von Besuchern zerstört wird. „Christus lag mit zerschlagenem Kopf auf dem Boden, das geht nicht, egal, woraus er gemacht ist.“
„Ich habe wirklich keine Ahnung von Kunst.“
Dave ist todunglücklich, dass er, der Soldat und ehemalige Türsteher, das Bild nicht schützen konnte. Doch die Künstlerin Martha ist ob des zerstörten Werkes glücklich: „Prima, toll, super, ich kann nicht erwarten, das Video zu sehen!“ Denn das ist genau, was sie bezweckt hat: die Zerstörung wurde von einer Überwachungskamera auf Video gebannt und das ist das eigentliche Kunstwerk. Von Anfang an ging es Martha nicht um den Nipple-Aufreger, sondern um die Instrumentalisierung des Museumswärters Dave für ihr Videoprojekt zum Thema Intoleranz. Und Dave wird am Ende klar: „Ich habe wirklich keine Ahnung von Kunst.“
Neben der Landesbühne Esslingen sind bei den Leonberger Theatertagen freie Ensembles aus dem süddeutschen Raum und Absolventen der Theaterakademie Stuttgart zu Gast. Den Abschluss des Theaterfestivals gestaltet das heimische Inklusionstheater „alledabei“.
Das gesamte Programm der Theatertage ist zu finden unter www.leonberg.de/Theatertage. Karten sind erhältlich im i-Punkt im Leonberger Rathaus und bei Reservix für zwölf Euro, ermäßigt sieben Euro.