Ursprünglich hatte der Pflegeverbund Strohgäu-Glems das geplante „Haus Stöckhof“ dafür vorgesehen, doch dessen Realisierung steht in den Sternen.

Leonberg - Warmbronn hat eine eigene Zweigstelle der Sozialstation. Leonbergs Erster Bürgermeister Ulrich Vonderheid, als Vorsitzender des Aufsichtsrates des Pflegeverbundes Strohgäu-Glems, und Reinhard Ernst, der Geschäftsführer der Sozialstation, haben sie in der Hauptstraße 30 offiziell eröffnet.

 

Die Sozialstation ist als Mieterin in das von der Besitzerin sanierte Haus an der Warmbronner Hauptstraße eingezogen, um vor Ort ihre Leistungen erbringen zu können. Bereits im Dezember hatte der Aufsichtsrat des Pflegeverbundes Strohgäu-Glems Christine Dieter zur Pflegedienstleiterin der Filiale bestellt. Sie war zuvor die stellvertretende Pflegedienstleiterin in der Sozialstation Gerlingen. Leonberg und Gerlingen sind nämlich die Hauptgesellschafter der Träger-GmbH der Sozialstationen in Gerlingen, Leonberg, Weilimdorf und nun auch Warmbronn.

„Wir mussten handeln“

„Wir mussten handeln, sonst wäre es zu Lasten der zahlreichen Patienten gegangen“, sagte Reinhard Ernst. Ein eigener Standort in Warmbronn mache Sinn, auch weil es keinen eigenen privaten Pflegedienst vor Ort gibt. Auch ist Warmbronn kein unbekanntes Pflaster, denn die Sozialstation betreibt seit mehreren Jahren die Betreuungsgruppe für Menschen mit Demenz im katholischen Gemeindehaus. Inzwischen werden in dem Teilort 54 Klienten von der Hauptstraße 30 ausgehend pflegerisch betreut. Hinzu kommen 27 Hausnotrufkunden und 13 Klienten, die nur Beratung in Anspruch nehmen.

„Unser Ziel ist es schon länger, mit einem Team vor Ort zu sein, um den Mitarbeitern die lange Anfahrt von Leonberg nach Warmbronn zu ersparen“, sagte der Erste Bürgermeister bei der feierlichen Eröffnung der Zweigstelle. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Sozialstation als Mieterin in das von der Stadt geplante „Haus Stöckhof“ einzieht. Dieses sollte an der Stelle des früheren Stöckhof-Kindergartens errichtet werden. Geplant war, dass als Mieter eine sogenannte Tapir-Gruppe einzieht sowie die Sozialstation mit einer ambulanten Pflege, die dort noch eine Wohngruppe für Demenzkranke betreibt. Ebenfalls auf der potenziellen Mieterliste stand das Waldhaus Hildrizhausen, das dort auf einer Etage Jugendlichen aus problematischen Elternhäusern eine Heimstatt anbieten wollte. Doch das 2,5 Millionen-Euro-Vorhaben war dem Gemeinderat zu teuer. Deshalb wurde im Sommer 2017 beschlossen, dass ein privater Investor das Stöckhof-Projekt realisieren und dann an die sozialen Einrichtungen weitervermieten soll.

Abteilung „Alltagshilfe“

„So lange konnten wir nicht warten. Nun war die Gelegenheit günstig, in die Hauptstraße einzuziehen“, so Vonderheid. „Nachdem der Leonberger Gemeinderat das Haus Stöckhof nicht so gebilligt hat, wie wir es uns vorgestellt haben, ist es relativ unwahrscheinlich, dass die Sozialstation dort in nächster Zeit einzieht“, meinte der Aufsichtsratsvorsitzende. Aber er sei optimistisch, dass auch Altenwohnungen in Warmbronn entstehen werden. „An einer anderen Stelle vielleicht“, so Vonderheid.

Die Sozialstation Warmbronn bringt mit ihrem Pflege- und Betreuungsteam besondere pflegerische Kompetenzen nach Warmbronn, wie Palliativversorgung und Demenzbetreuung. Auch das zertifizierte Wundmanagementsystem der anderen Standorte wird nach Warmbronn übertragen. Bis zum Herbst wird auch die Abteilung „Alltagshilfe“ besetzt sein.

Auch der Pastor kommt vorbei

Ein gern gesehener Gast war bei der Eröffnung Pastor a.D. Armin Besserer vom Krankenpflegeverein Leonberg, der eine Spende von 1500 Euro mit dabeihatte. Der Verein unterstützt die Verbesserung der Versorgung von Palliativpatienten. Dem Warmbronner Team gehört Adriana Dombrowa an, die die Ausbildung zur Fachkraft für Palliativpflege absolviert hat und dem Palliative Care Team des Kreises Böblingen angehört. Sie stellt damit das Bindeglied zwischen der Pflege und der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung dar.

Auch die Volksbank Region Leonberg hat aus Mitteln des VR-Gewinnsparens rund 3000 Euro gespendet, die für den Ausbau der Geschäftsstelle verwendet wurden.