Nach einem erfolgreichen Test in der Kita Stadtpark, sollen Informationen für Eltern nun digital verschickt werden.

Leonberg - Weihnachtsfeier in der Kita: Die Kleinen singen lauthals und voller Begeisterung im Chor „Oh Tannenbaum“. Die Eltern haben Plätzchen mitgebracht und filmen den weihnachtlichen Auftritt ihrer Sprösslinge. Im Vorfeld hatten fleißige Erzieherinnen dafür Info-Briefe erstellt, in denen alle über den Termin informiert und um eine Plätzchenspende gebeten wurden. Diese Briefe oder Zettel wurden kopiert, mit den Namen der Kinder beschriftet und an ihren Garderobenplätzen in der Kita angebracht.

 

Nun weiß jedes Elternteil, das schon einmal ein Kind aus der Kita abgeholt hat, dass diese Art der Übermittlung zwangsläufig mit einem gewissen Schwund einher geht: Zettel gehen verloren, landen in erst Wochen später ausgepackten Rucksäcken oder Regensachen, Eltern stecken die Briefe in Jackentaschen und vergessen diese dann – bis die Info beim Empfänger landet, kann es also dauern, im ungünstigsten Fall geht sie unterwegs unter.

App-Test im Kinderhaus Stadtpark

Wie das erheblich einfacher, schneller und zuverlässiger geht, hat nun ein Testlauf im städtischen Kinderhaus Stadtpark gezeigt. Dort wurde eine App – zunächst auf Probe – eingeführt, die den Eltern alle für ihr Kind relevanten Informationen direkt auf das Smartphone schickt. Alternativ ist auch eine Auskunft per E-Mail möglich.

Die Erfahrungen im Kinderhaus Stadtpark mit der App waren gut: Bereits zwei Stunden nach dem Absenden einer Information war diese bereits von 80 Prozent der Eltern gelesen und in der Kita lagen schon erste Rückmeldungen dazu vor. Eltern installieren dazu die App namens „Kita Info App“ auf ihrem Gerät, geben dort eine der Kita zugeordnete ID an und registrieren sich über die App bei der Kita. Diese prüft die Registrierung (Name der Eltern, Zuordnung des Kindes zur richtigen Gruppe in der Kindertagesstätte und schaltet das Eltern-Konto frei).

Die Erzieherinnen haben nun die Möglichkeit die Elterninformationen mit dem neuen System nun am PC zu erstellen und Botschaften dann per Knopfdruck zu versenden. In Sekundenschnelle haben die Eltern diese auf dem Smartphone oder in der Mailbox. So gehen wichtige Nachrichten nicht mehr verloren, die Kita spart durch das Wegfallen der Zettel Zeit und Geld und leistet durch reduzierten Papierverbrauch einen Beitrag für die Umwelt.

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Möglichkeiten der Kommunikation

Aber damit nicht genug: Über die App kann der Kindergarten auch Umfragen schalten, etwa zum Termin für das nächste Sommerfest, oder Rückmeldungen anfordern, zum Beispiel die Anmeldung zum Elternabend. Auch Informationen, für die sich ein Brief nicht gelohnt hätte, kommen nun per App zu den Eltern.

Die Bitte an die Eltern, die Kinder mit Winterkleidung auszurüsten, lässt sich ebenso per App verteilen wie Infos über kurzfristige Veränderungen im Speiseplan. Neben Nachrichten an alle Eltern einer Gruppe kann die App auch gezielte Nachrichten einzelne Eltern verteilen („Bitte bringen Sie neue Windeln mit.“) und Eltern eine Terminauswahl für das nächste Elterngespräch anbieten.

Durchweg positive Erfahrungen

„Unsere Liste für Kuchenspenden für den Adventsbasar war ruckzuck voll, weil wir per App auf diese Liste hingewiesen hatten“, ist Marina Hartmann, die Leiterin des Kinderhaus Stadtpark, zufrieden. „Nachdem wir den Eltern die App vorgestellt hatten, haben wir ganz schnell eine nahezu hundertprozentige Abdeckung erreicht. Nur bei zwei Kindern wollten die Eltern die App nicht, sie sind aber im gleichen Arbeitsgang über dasselbe System per Mail für uns erreichbar.“ Bei in Summe 130 Kindern in der Einrichtung ein ganz hervorragendes Ergebnis, das von Akzeptanz auf der ganzen Linie zeugt.

„Insgesamt haben wir den Eindruck, dass wir mit dieser neuen Kommunikationsform den Nerv der Zeit getroffen haben. Die Benutzerfreundlichkeit ist auf beiden Seiten extrem hoch“, freut sich auch Gabriele Schmauder. Sie leitet das Amt für Jugend, Familie und Schule und hat auch die städtischen Kitas unter sich.

Auch andere Kitas sind interessiert

Nachdem die App im Kinderhaus Stadtpark ein solcher Erfolg ist, ist auch bei den anderen städtischen Kitas das Interesse groß. In den nächsten Tagen wird Marina Hartmann die App ihren Kolleginnen vorstellen und über ihre Erfahrungen berichten. „Wir rechnen damit, dass die App zügig auch in weiteren Kitas zum Einsatz kommen wird“, sagt Gabriele Schmauder.