Im Zentrum auf der Mittelachse der aus Kreis-, Kreuz-, Quadrat- und Dreiecksformen gebildeten Beete des Lustgartens sprudelt ein achteckiger mit Balustraden eingefasster Brunnen. Hier steht ein Obelisk, der vom Leonberger Steinmetz Hans Josenhans angefertigt wurde.

 

Der Stein trägt die Inschrift: „Die durchleichtig und hochgeborn Fraw Sibila auserkorn zu Wirtemberg ein Herzogen von Anhalt geborne Fürsten hat anno sechzehen hundertnein disen Plaz genomen ein wie wol er war von wilder Art war doch draus gmacht der Lustiggart solchem zu meren Lust und Ziert hat man dis Waser weit her gfiert.“

Und damit wird ersichtlich, wer die „Gärtnerin“ war, für die der Garten errichtet wurde und die ihn „bewirtschaftet“ hat: Es war die württembergische Herzoginenwitwe Sibylla (1564-1614). Die Elemente dieses Brunnens sagen viel über den Charakter der Herzogin aus. Die steinernen Löwenköpfe stehen beispielsweise für „Fürstenruhm“, die Delfine symbolisieren dagegen Rettung sowie Umsicht der Fürstin gegenüber ihren Untertanen. Und sie stehen außerdem dafür, dass der Fürstenruhm „weit über die Meere“ reicht.

Auf ihren Wunsch hin ließ Sibyllas älterster Sohn Herzog Johann Friedrich das Schloss Leonberg als Witwensitz herrichten und von Heinrich Schickhardt den Garten bauen. Dafür schenkte die Herzogin dem Baumeister am 4. Juli 1610 einen Becher. Als Sibylla in Leonberg einzog, war sie zuvor 27 Jahre mit dem Herzog Friedrich I., einem prachtliebenden Fürsten, verheiratet. Sie war die Hausherrin der berühmten Stuttgarter Lustgärten gewesen. Den „Herzoginnen-Garten“ mit seinem Sommerhäuschen, den Brunnen und seinen Gewächsen bezeichneten zahlreiche zeitgenössische Beschreibungen als den schönsten Deutschlands.

Sibylla hatte einen grünen Daumen

Sibylla galt als ausgezeichnete Gärtnerin und versierte Pflanzenkennerin. Gemeinsam mit ihrer Freundin Helena Magenbruch-Osiander, einer Tochter des Theologen und Arztes Johann Magenbruch und württembergische Hofapothekerin, experimentierte sie mit aus Pflanzen gewonnenen Arzneien. Später unterstützte auch die heilkundige Apothekerin Maria Andreä die Herzogin.

Im westlichen Teil, etwas abgetrennt von dem geometrisch Garten, liegt noch ein Küchengarten. Am Fuße des Schlosshanges liegt der Baumgarten, der als dritter Teil einen Renaissancegarten ausmacht.

Was hat es mit dem Brunnen auf sich?

Im Zentrum auf der Mittelachse der aus Kreis-, Kreuz-, Quadrat- und Dreiecksformen gebildeten Beete des Lustgartens sprudelt ein achteckiger mit Balustraden eingefasster Brunnen. Hier steht ein Obelisk, der vom Leonberger Steinmetz Hans Josenhans angefertigt wurde.

Der Stein trägt die Inschrift: „Die durchleichtig und hochgeborn Fraw Sibila auserkorn zu Wirtemberg ein Herzogen von Anhalt geborne Fürsten hat anno sechzehen hundertnein disen Plaz genomen ein wie wol er war von wilder Art war doch draus gmacht der Lustiggart solchem zu meren Lust und Ziert hat man dis Waser weit her gfiert.“

Und damit wird ersichtlich, wer die „Gärtnerin“ war, für die der Garten errichtet wurde und die ihn „bewirtschaftet“ hat: Es war die württembergische Herzoginenwitwe Sibylla (1564-1614). Die Elemente dieses Brunnens sagen viel über den Charakter der Herzogin aus. Die steinernen Löwenköpfe stehen beispielsweise für „Fürstenruhm“, die Delfine symbolisieren dagegen Rettung sowie Umsicht der Fürstin gegenüber ihren Untertanen. Und sie stehen außerdem dafür, dass der Fürstenruhm „weit über die Meere“ reicht.

Auf ihren Wunsch hin ließ Sibyllas älterster Sohn Herzog Johann Friedrich das Schloss Leonberg als Witwensitz herrichten und von Heinrich Schickhardt den Garten bauen. Dafür schenkte die Herzogin dem Baumeister am 4. Juli 1610 einen Becher. Als Sibylla in Leonberg einzog, war sie zuvor 27 Jahre mit dem Herzog Friedrich I., einem prachtliebenden Fürsten, verheiratet. Sie war die Hausherrin der berühmten Stuttgarter Lustgärten gewesen. Den „Herzoginnen-Garten“ mit seinem Sommerhäuschen, den Brunnen und seinen Gewächsen bezeichneten zahlreiche zeitgenössische Beschreibungen als den schönsten Deutschlands.

Sibylla hatte einen grünen Daumen

Sibylla galt als ausgezeichnete Gärtnerin und versierte Pflanzenkennerin. Gemeinsam mit ihrer Freundin Helena Magenbruch-Osiander, einer Tochter des Theologen und Arztes Johann Magenbruch und württembergische Hofapothekerin, experimentierte sie mit aus Pflanzen gewonnenen Arzneien. Später unterstützte auch die heilkundige Apothekerin Maria Andreä die Herzogin.

Nach dem Tode Sibyllas war das Leonberger Schloss noch einmal von 1678 bis 1712 herzoglicher Witwensitz für Magdalena Sibylla, die Witwe des Herzogs Wilhelm Ludwig. 1743 verloren das Schloss und auch der Garten ihren Charakter als fürstlicher Wohnsitz. Der Garten verfiel immer mehr, der Schlosshang wurde mit Obstbäumen bepflanzt. Der Garten wurde bis etwa 1960 kleingärtnerisch genutzt. Von da an verwilderte alles.

Als 1974 der Bewuchs entfernt wurde, erinnerte man sich an den früheren Lustgarten. Dieser wurde 1980 vom Land Baden-Württemberg als Besitzer der Schlosses, das heute das Finanzamt und das Amtsgericht beherbergt, nach den Unterlagen von Heinrich Schickhardt grundlegend rekonstruiert. Zum 400-jährigen Jubiläum 2009 ist nicht nur die Bepflanzung des Gartens überarbeitet worden. Er wurde auch viel farbiger. Brunnen, Eckpavillons, Obelisken und Geländer haben einen neuen Anstrich und Goldauflagen bekommen.

So präsentiert sich der Garten heute als eine beeindruckende Sehenswürdigkeit. Er zeigt sich weitgehend in der Gestaltung, die ihm sein Baumeister Heinrich Schickhardt 1609 gegeben hat. Das macht den Pomeranzengarten zu einem Ort der Ruhe und Entspannung. Dass die Besucher auch die richtige Blütenpracht empfängt, dafür sorgt die städtische Gärtnerin Jana Hubbes.