Die CDU bemängelt Stolperfallen und Dunkelheit. OB macht dem Kreis Druck.

Leonberg - Spätestens seitdem der Stadtseniorenrat und der Sozialverband VdK im vergangenen Herbst massive Kritik geäußert hatten, ist die Bushaltestelle am Kreiskrankenhaus im öffentlichen Visier.

 

Ausgerechnet diese Station, die von vielen älteren oder körperlich eingeschränkten Menschen genutzt wird, ist alles andere als mobilitätsgerecht. Von Barrierefreiheit kann keine Rede sein. Die Bordsteine sind regelrechte Stolperfallen. Und an einen geriffelten Boden, der Blinden und Sehbehinderten die Orientierung erleichtern soll, ist nicht zu denken. Grundlage für diese Standards ist die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen von 2009.

Sanierung erst im kommenden Jahr?

Sozialbürgermeister Ulrich Vonderheid (CDU) hatte damals auf die Zuständigkeit des Landkreises verwiesen, dem das komplette Klinikgelände einschließlich der Haltestellen gehört. Jetzt, vier Monate später, erklärt Vonderheid auf Nachfrage der CDU, dass der Zustand nach wie vor sehr schlecht ist: „Umgesetzt ist nichts. Der Kreis muss seine Hausaufgaben noch machen.“ Eine Sanierung der Busstation habe das Landratsamt allerdings erst für das kommende Jahr in Aussicht gestellt.

Geduld des OB erschöpft

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Elke Staubach ist mit dieser Antwort nicht zufrieden, zumal es nicht nur um die Bodenbeschaffenheit der Haltestelle geht. „Ein Teil liegt abends und in der Nacht komplett im Dunkeln“, bemängelt die Christdemokratin. Das sei gerade für das weibliche Personal, das in Schichten im Krankenhaus arbeitet, nicht zumutbar.

Auch beim Oberbürgermeister scheint die Geduld erschöpft: „Ich werde den Landkreis explizit auffordern, dort aktiv zu werden“, kündigt Martin Kaufmann an.