Das Brunnenfest erinnert an das bevorstehende Fest, aber auch an die gute Wasserversorgung Gebersheims.

Leonberg - Zum 27. Mal haben die Mitglieder des Gebersheimer Ortschaftsrates mit Unterstützung der Stadtverwaltung den Brunnen in der Alten Dorfstraße mit bunten Ostereiern, Tannengirlanden und Birkengrün in einen Osterbrunnen verwandelt. Auch wenn der Brunnen selbst nicht an das Wassernetz angeschlossen ist, sondern nur per Umwälzpumpe das Wasser fließt, bietet das Brunnenfest für den Ortsvorsteher Wolfgang Kühnel gute Gelegenheit, an die Bedeutung des Wassers zu erinnern. Zum einen ganz allgemein als unser wichtigstes Lebensmittel, aber ganz besonders auch für die Gemeinde. Denn genau vor 25 Jahren wurde der Gebersheimer Wasserhochbehälter „Alte Reute“ eingeweiht, was die Anbindung der Gemeinde an die Bodenseewasserversorgung bedeutete, und damit mehr Versorgungssicherheit und weicheres Wasser.

 

Ein schöner Brauch ist es, dass der Kinderchor des Liederkranzes unter der Leitung von Ricarda Kost zum Brunnenfest auftritt. Rund 20 Mädchen und Jungen im Alter von drei bis acht Jahren singen zur Eröffnung des Brunnenfestes Lieder vom Osterhäslein und vom kleinen Häschen Löffelohr. Natürlich haben sie vorher gemeinsam ihren Kopfschmuck mit langen Hasenohren gebastelt.

Der Teig wird nur mit Muskelkraft geknetet

Nach dem offiziellen Teil verteilen Kinder kleine Hefe-Osterhasen an die Gäste. Während die einen die kostenlosen Osterhäschen verspeisen, stehen die anderen schon Schlange vor dem Verkaufstresen am Bauernhausmuseum. Denn nicht nur die kleinen Geschenkhasen hat das Backhausteam gebacken. Uschi Spann und das aus 15 Frauen bestehende Backhausteam haben in den letzten Tagen einiges zu tun gehabt. In verschiedenen „Kompetenzteams“ haben sie die Zutaten besorgt, die beiden Öfen angeheizt, den Teig geknetet und die Brotlaibe in den Ofen geschoben. Allein 160 Bauernbrote wurden gebacken, 60 Vollkornbrote, dazu noch die Spezialität, das Osterbrot mit Trockenfrüchten und viele Hefezöpfe. Alles wird in Handarbeit gemacht, sogar der Teig wird ohne Maschine, nur mit Muskelkraft geknetet.

Weil im Backhaus nicht viel Platz ist, werden die Brote in der alten Schmiede zwischengelagert. Viermal im Jahr heizt das Team das Backhaus an, zum Backhausfest, zum Feuerwehrfest, zum Adventsmarkt und diesmal zum Brunnenfest. Am Tresen stehen die jugendlichen „Spurensucher“ der Evangelischen Kirche und packen fleißig die Backwaren ein. Im Gegenzug erhalten sie den Erlös aus dem Verkauf als Spende.

Eierkünstler zeigen ihre Arbeiten

Auch vor der Museumsscheune ist einiges los. Es gibt Kaffee und Kuchen, den die Besucher auf den Biertischen draußen in der Sonne genießen. Außerdem gibt es das frische Backhausbrot mit Schinken oder Griebenschmalz.

In der Scheune zeigen und verkaufen Eierkünstlerinnen ihre Arbeiten. Nelli Coca aus Neckarsulm hat ihre Eier in Kratztechnik mitgebracht. Diese Art, Eier zu verzieren, stammt aus Schlesien, sie hat es von der Oma gelernt. Die Eier werden ausgeblasen, ausgewaschen und mit Naturfarben aus Zwiebeln und roter Bete eingefärbt. Dann werden mit einem kleinen Teppichmesser Muster aus der Farbe ausgekratzt. Sie hat auch Straußeneier dabei, daran sitzt sie bis zu einem halben Jahr.

Martina Jordan aus Höfingen zeigt Hühner- und Gänseeier in einer Marmoriertechnik. Bei einigen Eiern hat sie sogar Spruchbänder im Ei versteckt, die ausgerollt werden können.