Der Bereich des alten Möbelhauses wird komplett neu geplant.

Leonberg - Lange wurde spekuliert, was mit dem Gelände des früheren Möbelhauses Hofmeister geschieht. Jetzt steht fest: die Fläche an der Ecke Römerstraße/Poststraße wird in den Besitz des Weltkonzerns Bosch übergehen. Das teilten am Donnerstagabend das Unternehmen und die Stadt gemeinsam mit.

 

In Geheimverhandlungen hatte Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD) mit den Bosch-Verantwortlichen die Transaktion eingefädelt. In der Leonberger Niederlassung des Technologie-Konzerns arbeiten rund 1700 Mitarbeiter an der Zukunft des selbstfahrenden Autos. Der Standort zwischen Poststraße und Dieselstraße ist damit einer der wichtigsten im weltweiten Konzern.

Das benachbarte Hofmeister-Gelände will das Unternehmen nun neu überplanen. Die bisherigen Arbeitsplätze in Leonberg bleiben sicher, neue würden geschaffen, erklären die Stadt und der Konzern.

„Bosch hat in Leonberg eine langjährige Tradition. Das Wachstum der letzten Jahre hat den Standort an seine Kapazitätsgrenzen gebracht“, erklärt der Leonberger Bosch-Chef Stephan Stass. „Unsere Mitarbeiter schätzen die sehr gute Verkehrsanbindung sowie die Angebote aus der direkten Umgebung. Durch die angebotenen Flächen haben wir nun die Möglichkeit, den Standort zu erweitern.“

„Der Wirtschaftsstandort Leonberg wird durch die geplante Investition weiter gestärkt“, freut sich Oberbürgermeister Kaufmann. „Bosch gibt ein klares und nachhaltiges Bekenntnis zu Leonberg ab.“

Es ist gut zwei Jahre her, da hatte Hofmeister seinen Rückzug aus Leonberg nach acht Jahren verkündet. Der Mietvertrag des Möbelhauses mit Stammsitz in Bietigheim war abgelaufen, eine Einigung mit dem Besitzer, einer Luxemburger Immobilien- und Investmentfirma, konnte damals nach Angaben des Geschäftsführers Frank Hofmeister nicht erzielt werden. Seitdem steht das große Haus leer.

Wenn auch zwischenzeitlich abstruse Gerüchte durch die Stadt waberten, etwa dass sich im Möbelhaus eine Moschee ansiedeln könnte, waren Insider schon länger davon ausgegangen, dass das zum Leonberger Entwicklungszentrum benachbarte Gelände ideal für eine Erweiterung ist.