Das American-Football-Team der Leonberg Alligators wird in der Landesliga beim 37:13 von den Ludwigsburg Bulldogs nicht ernsthaft gefordert.

Leonberg - Es war eine Szene, die man als Zuschauer lieber nicht sehen will, die aber beim Kontaktsport American Football immer wieder vorkommt: Mitte des zweiten Viertels blieb Marcel Grandi nach einem Angriff der Alligators liegen und stieß einen schmerzerfüllten Schrei aus. Die Begegnung wurde sofort unterbrochen, die Mitspieler stellten sich schützend um Grandi, und ein anwesender Arzt kümmerte sich schnell um den 130-Kilogramm-Mann. Innerhalb weniger Minuten war auch ein Krankenwagen vor Ort und brachte Grandi ins Krankenhaus.

 

Am frühen Abend konnte er dieses wieder verlassen, an Football ist so bald jedoch nicht wieder zu denken. Achillessehnenriss lautet die ärztliche Diagnose. Das Tragische dabei: Marcel Grandi verletzte sich ohne Fremdeinwirkung. „Das ist dem Rasen geschuldet, der ist einfach schon abgearbeitet“, kritisierte Alligators-Headcoach Fabian Hoyer, der sich immerhin darüber freuen konnte, dass sich sein Team von dem Zwischenfall nicht beeindrucken ließ. Im Gegenteil: Nur zwei Minuten später trug Running Back Lukas Dank den Ball zum dritten Touchdown zum 21:0-Zwischenstand in die Endzone der Bulldogs.

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Anders als in der Partie zur Landesliga-Saisoneröffnung vor einer Woche gegen die Ostalb Highlanders und in vielen Begegnungen der vergangenen Runde brauchten die Leonberger diesmal keinen Weckruf in Form eines Rückstandes, sondern gingen durch einen Lauf von Thiago Siebert über 35 Yards nach einer Interception früh mit 7:0 in Führung. „Es hat uns wahrscheinlich geholfen, dass das Spiel unserer Juniors erst kurz vor unserer Partie zu Ende gegangen ist und die Vorbereitung dann etwas stressiger war“, meinte Hoyer.

Lukas Dank mit einem Lauf über acht Yards (14.), Moritz Wieler, der einen 25-Yard-Pass von Quarterback Theophil Hammann in der Endzone fing, Hammann selbst mit einem Lauf über 35 Yards und Luca Siebert nach einem Kick der Gäste sorgten für die restlichen Punkte der Alligators. Die Barockstädter kamen gegen die wachsame Leonberger Defensive nur mit Laufspiel zu kleinen Raumgewinnen, deckten allerdings mit zwei Touchdown-Pässen zu den Zwischenständen von 21:7 und 35:13 Schwächen bei den Alligators auf. „Da haben unsere jungen Spieler in der Verteidigung ein bisschen gezockt, die Pässe kann man durchaus verteidigen“, meinte Hoyer.

Zweite Garde muss früh ran

Da Running Back Anas Zeddoug angeschlagen war und Grandi ausfiel, ließ der Coach schon früh die zweite Garde spielen. „Wer Grandi in den nächsten Partien ersetzt, müssen wir mal schauen, es gibt mehrere Optionen“, meinte Hoyer. Im dritten Saisonspiel sind die Alligators am kommenden Samstag (15 Uhr) bei den Kornwestheim Cougars zu Gast, bevor es am 17. Oktober zum wahrscheinlich entscheidenden Spiel um den Aufstieg bei den Heidelberg Hunters kommt.