Das Leobad feiert Geburtstag. Doch in den nächsten Jahren muss es grundlegend saniert werden. Derzeit gibt es dem Baubürgermeister Klaus Brenner jedoch keinen akuten Handlungsbedarf.

Leonberg - Ein Oberbürgermeister im Ringel-Badeanzug – das hat es seit 24 Jahren nicht mehr gegeben. Genauer gesagt, seit der Eröffnung des Leobades im Mai 1990. Dieter Ortlieb schlüpfte für die großen Feierlichkeiten höchstselbst ins gestreifte Badegewand.

 

In diesem Jahr feiert das Leobad seinen 25. Geburtstag. Ein Rechenfehler? Nicht ganz. Genauer gesagt feiert das Freibad in Eltingen seine mittlerweile 25. Saison. Doch mit gerade mal einem Vierteljahrhundert auf dem Buckel steht beim Leobad in den nächsten Jahren bereits die Generalsanierung auf dem Plan.

„Im Moment gibt es zwar keinen akuten Handlungsbedarf. Aber irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem die Aufwendungen für kleine Reparaturen zu groß werden“, mahnt der Baubürgermeister Klaus Brenner. Noch könne man mit relativ moderaten Mitteln für die kleineren Ausbesserungen planen. So waren etwa zu Beginn der Badesaison Fliesen ausgetauscht worden, weil sie zerbrochen oder abgesplittert waren.

Für den Fall der Fälle vorbereitet sein

Doch für den Fall der Fälle wollen Stadt und Gemeinderat vorbereitet sein. „Wir waren erst vor Kurzem mit Mitarbeitern des Kultur- und Sportamts vor Ort, dem die Bäder unterstehen“, berichtet Klaus Brenner. Gemeinsam werde man ein Konzept erarbeiten, wie die Sanierung angegangen werden soll.

Dabei sind auch einige andere Fragen zu klären: Soll es neue Becken geben, etwa aus Edelstahl? Wie groß sollen Wasser- und Wiesenflächen werden, könnten sie nicht verkleinert werden, um das Stadtsäckel weniger zu belasten. Denn natürlich geht es um die alles entscheidende Kostenfrage: Wie viel Freibad kann sich Leonberg überhaupt leisten?

„Schwimmbäder sind immer ein Kostenverursacher“, meint der Baubürgermeister. Deshalb prüfe man fortwährend, wo es noch Einsparpotenzial gibt. Derzeit arbeitet man besonders intensiv im Bereich Energie. So enthüllte der Bäderbericht 2013 etwa, dass im vergangenen Jahr genauso viel Strom verbraucht worden sei wie 2012. Trotzdem hatte die Stadt knapp 20 000 Euro mehr dafür ausgeben müssen – die Strompreise waren gestiegen. Ähnliches beim Gas: hier war der Verbrauch sogar gesunken. Dennoch musste die Stadt 13 000 Euro mehr zahlen wegen gestiegener Preise.

Sollte irgendwann ein Konzept stehen, trifft der Gemeinderat die Entscheidung darüber. Doch was wünschen sich die Leonberger von ihrem und für ihr Freibad? Wir haben uns einmal umgehört.

„Die Rutsche könnte besser und schneller sein“ meint Leon Heinze, ein begeisterter Leobad-Gänger. Sein Freund Pasquale Blumetti stimmt zu. Mit dieser Meinung sind die 13 und 11 Jahre alten Schüler nicht allein. Die meisten Befragten sehen das ähnlich. Der Sprungturm schneidet dafür sehr viel besser ab. „Der ist richtig toll“, meint Pasquale Blumetti. Viel Lob heimst vor allem das Kinderbecken ein, welches laut Nadine Brodt „sehr gut und kindgerecht gemacht ist“. Das Einzige, was sie störe, sei der Boden. „Er ist ziemlich unangenehm“, findet die 38-jährige Mutter schließlich.

Ein anderer Negativ-Punkt ist der Essensbereich, ergibt die Umfrage. „Der Eiskaffee ist sehr lecker und der Service ist gut, aber es gibt keine schöne Terrasse oder bequeme Stühle. Das ist schade“, meint eine Leonbergerin. Auch andere sind der Ansicht, dass man den Essensbereich schöner und farbenfroher gestalten könnte.

Gut kommen die Schwimmbecken an. Dafür haben die Befragten ausschließlich Lob übrig. „Das Schwimmerbecken und die Spaßbecken sind klasse“, meint ein Mann. Auch mit der großen Liegenwiese und den Liegestühlen sind die meisten zufrieden. „Nur der Weg zu den Umkleiden ist zu lang , man muss zu lange frieren“, sagt eine Frau.

Zu wenig attraktiv für Ältere ?

Zu wenig attraktiv scheint das Leobad aber für Ältere zu sein. „Ich bin schon eine Ewigkeit nicht mehr dort gewesen“, meint eine Seniorin. Auf zehn Jahre Abstinenz bringt es ein älterer Mann. Ein anderes Thema bringt ein 32-Jähriger ins Spiel: „Man hätte von Anfang an das Hallenbad mit dem Freibad verbinden sollen. Dann wäre es ein viel größeres Badeerlebnis gewesen.“ Doch das ist spätestens seit dem Bau des Leobads vor 25 Jahren passé.