Der städtische Veranstaltungsmanager Nils Straßburg und unsere Zeitung starten ein neues Netzprojekt: „Leo Night – Das Stadtgespräch“.

Leonberg - Murphys Gesetz besagt, dass das, was schiefgehen kann, auch schiefgeht. Bei der Suche nach Menschen, bei denen jene pessimistische Haltung Wirklichkeit geworden ist, kann man getrost Nils Straßburg nennen. Im Februar erst hatte der Musikfachmann seine neue Position als Veranstaltungsmanager der Stadt Leonberg angetreten. Beim kulturellen Angebot der Stadt, besonders aber jenem in der Stadthalle, sollte Straßburg für frischen Wind sorgen.

 

Mit großem Elan hatte der 44-Jährige, vielen von seinen mitreißenden Auftritten als authentischer Elvis-Interpret bekannt, seine Mission angegangen. Das Stadthallen-Programm wollte er entstauben und auch an anderen Orten neue Formate einführen – von klein und fein bis groß und wuchtig. Doch bevor Straßburg erst richtig loslegen konnte, wurde er buchstäblich lahmgelegt: Der Lockdown trifft die gesamte Veranstaltungsbranche besonders hart. Das Kulturleben in Leonberg wurde auf Null heruntergefahren.

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Seither grübelt der Vollblutmusiker, wie Künstler und Publikum doch noch zusammengebracht werden könnten. Kleine Wohnzimmervideos, die am Anfang von Corona zuhauf zu sehen waren, sind seine Sache nicht. Nils Straßburg will mehr. Mit Kollegen aus dem Kulturbetrieb und aus dem Rathaus, mit Eventagenturen und mit unserer Zeitung diskutierte er ganz unterschiedliche Ideen durch.

Das Ergebnis ist am Dienstagabend um 20 Uhr erstmals im Internet zu sehen: In der Abendshow „Leo Night – Das Stadtgespräch“ diskutieren Eltern, Lehrer und Schüler gemeinsam mit Oberbürgermeister Georg Martin Cohn über die Situation in Kindergärten und Schulen. Zu sehen ist die Diskussion ab Dienstag, 30. Juni, 20 Uhr im Internet auf www.leonberger-kreiszeitung.de und auf Faceboook: www.facebook.com/LKZRedaktion/

„Ich hatte gemeinsam mit der Redaktion der Leonberger Kreiszeitung überlegt, welches Thema den Menschen hier besonders unter den Nägeln brennt“, erzählt Straßburg. Das Resultat liegt nahe: Dass die Kitas über Monate geschlossen waren, hat viele Eltern an den Rand ihrer Möglichkeiten gebracht. Aber auch in den städtischen Schulen herrscht alles andere als Alltagsbetrieb. Diese Ausnahmesituation wird noch lange andauern.

Unterhaltung kommt nicht zu kurz

In „Leo Night – Das Stadtgespräch“ berichtet Jürgen Pfadt vom Leonberger Kita-Gesamtelternbeirat von einsamen Kindern und der Enttäuschung über die aus Elternsicht unübersichtliche Politik der Landesregierung. Iris Müller ist nicht nur Biolehrerin am Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG), sie koordiniert auch die Stundenpläne der Oberstufe. In diesen Wochen eine wahre Mammutaufgabe. Wie die Schüler den Unterricht unter Coronavorzeichen erleben, berichtet Aziza Vest aus der elften Klasse des ASG. Und Oberbürgermeister Georg Martin Cohn erzählt aus dem Alltag einer Stadtverwaltung im Spannungsfeld zwischen Eltern- und Schüler-Erwartungen einerseits und den ständig wechselnden Corona-Verordnungen des Landes andererseits.

Nils Straßburg wäre aber kein Entertainer, würde er nicht Unterhaltungselemente in der Show integrieren. Aziza Vest ist nicht nur engagierte Schülerin, sondern zudem eine hochtalentierte Sängerin, wie sie zwischen den Themenblocks unter Beweis stellt. Und die Bühnenprofis Bernd Kohlhepp alias Herr Hämmerle und Miriam Woggon haben es auf die Lachmuskeln der Zuschauer abgesehen. Domizil der „Leo Night“ ist ein Studio der Leonberger Firma „Music Light Design MLD“. Der international agierende Spezialist für Veranstaltungstechnik hat Technik und Personal für das Talk-Format zur Verfügung gestellt. Für das Team eine willkommene Abwechslung. „Die Branche liegt völlig am Boden“, weiß André Siedler von MLD. „Uns sind sämtliche Aufträge weggebrochen.“ Umso dankbarer ist Nils Straßburg, dass die Leonberger Eventprofis spontan mithelfen, damit die erste „Leo Night“ perfekt über die Bühne geht.