Lauterbach sagte zum hierzulande geplanten Weg, nicht gewollt sei, die Ausweitung des Cannabis-Konsums zu betreiben. Dies sei nach anderen Erfahrungen aber auch nicht anzunehmen. "Es ist immer zu berücksichtigen, dass Cannabis - auch zu Genusszwecken regelhaft verwendet - mit Gesundheitsrisiken einhergeht." Es gehe aber um "kontrollierte Qualität" und besonders den Schutz junger Menschen.
"Cannabiskonsum ist für Jugendliche und insbesondere für Kinder keine Kleinigkeit und kann ein Leben zerstören, bevor es richtig angefangen hat", sagte der Minister mit Blick auf Beeinträchtigungen etwa bei Leistungen in Schule und Ausbildung. Es solle nicht die Nachricht gesendet werden, dass Cannabis eine Lifestyle-Droge sein könnte.
Derzeit nutzen etwa vier Millionen Erwachsene Cannabis, erläuterte Lauterbach. Es gebe einen großen Schwarzmarkt und organisierte Kriminalität in diesen Bereichen. Zudem seien Verunreinigungen zu beobachten, die teils auch beigefügt würden, um Menschen von Cannabis in andere Drogen zu überführen. Gestärkt werden sollten zudem Beratung und Aufklärung - nicht allein mit Blick auf Cannabis, sondern etwa auch zu Gefahren, die von Alkohol und Nikotin ausgehen.
Lauterbach berichtete erneut, dass er als Arzt und Wissenschaftler lange der Meinung gewesen sei, Cannabis nicht zu legalisieren. Er habe seine Meinung in den vergangenen zwei Jahren geändert. "Der Cannabiskonsum in Maßen, gut abgesichert, in Qualität und ohne Beschaffungskriminalität ist etwas, was man akzeptieren muss und was zu einer modernen Gesellschaft dazugehört."