Auch unter Corona-Bedingungen genießen die Menschen in offenen Läden und Lokalen kulturelle und kulinarische Genusshappen.

Leonberg - Eigentlich wollte Joachim Heller sein Team für den großen Einsatz mit einer reichen Sushi-Tafel belohnen. Doch die fiel am späten Abend nicht ganz so üppig aus, wie geplant. Nicht etwa weil der Chef von Ziegler, des Fachhandels für Wohn- und Tischkultur, seinen Leute den leckeren Feierabend-Happen missgönnt hatte. Nein – die Gäste hatten nur wenig übrig gelassen.

 

Mit Sushi und edlen Weinen von Graf Adelmann setzte das Ziegler-Team bei der langen Einkaufsnacht in der LeonbergerAltstadt ein kulinarisch-exotisches Ausrufezeichen. Und das war so groß, dass es im Vinum , der hauseigenen Weinstube, gegen sieben keinen einzigen freien Platz mehr gab. „Wir hatten reichlich Sushi gekauft, aber die Resonanz war riesig“, berichtete Heller nach dem erfolgreichen Abend. „Selbst Gäste, die vorher mit Sushi nicht so viel anfangen konnten, waren begeistert.“

Viel Trubel trotz Corona

Diese kleine Episode ist symptomatisch für die gesamte Einkaufsnacht in der Altstadt. Denn trotz der schwierigen Corona-Situation war das Bedürfnis der Menschen, endlich wieder rauszugehen, immens groß. Auf dem Marktplatz und in der Graf-Ulrich-Straße herrschte reger Betrieb.

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Die veranstaltende Werbegemeinschaft „Faszination Altstadt“, unterstützt von der Citymanagerin Nadja Reichert, hatte ein Sicherheitssystem mit Bändchen entwickelt. Ähnlich der Vorgehensweise, die bei Weihnachtsmärkten praktiziert werden soll. Getestete und genesene Kunden bekamen ein grünes Armband, Besucher mit einem aktuellen Test ein gelbes. Gäste mit dem grünen Band hatten überall Zutritt, jene mit gelber Markierung in den Geschäften, nicht aber in der teilnehmenden Gastronomie.

Die Mitarbeiter an den verschiedenen Servicestationen waren reichlich mit der Kontrolle von Impfnachweisen, Tests und der Ausgabe von Armbändern beschäftigt. „Die Kunden haben großes Verständnis gezeigt, die meisten waren geimpft“, zeigte sich Joachim Heller, der auch Vorsitzender der Werbegemeinschaft ist, zufrieden.

Feuerkörbe und dampfender Glühwein

Es herrschte Betrieb, aber kein Gedränge. Ob bei Only Woman, im Schuhladen, beim Marktplatz 11, bei Petrol oder beim Markt 28: Etliche Kundinnen nutzten die Gelegenheit zur entspannten Anprobe oder zum Schauen. Beim Raumausstatter Haug gab es Anregungen für die heimische Winterdeko.

Dem November-Wetter zum Trotz herrschte draußen ebenfalls reges Leben. Das Team vom Bistro M5 hatte Feuerkörbe aufgestellt, vor dem Domizil und im Tabaklädle gab es Glühwein gegen die Kälte. Nicht nur der wurde auch bei Arda’s Grand Cru ausgeschenkt. Die Vinothek ist längst angesagter Treffpunkt von Weinfreunden.

Modeschauen kommen gut an

Vor der Tür genossen die Gäste neben den heißen auch kältere Tropfen und schritten geduldig zur Seite, wenn Autos durch die enge Graf-Ulrich-Straße fuhren. Vinothek-Chef Ismet Arda hatte beim Ausschenken aus Flaschen und den Glühwein-Fässern buchstäblich alle Hände voll zu tun und war entsprechend zufrieden: „Es ist super, dass so etwas bei uns in Leonberg läuft.“

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Optische Glanzlichter setzten die zwei Modeschauen, bei denen die Models vom Geschäft von Alena Schäfer in Richtung Ziegler gingen. Die Gemeinschaftsaktion des Hauses für exklusive Damenmode, des Juweliers Goldberg und des Frisuren- und Kosmetikstudios Duett kam beim gut aufgelegten Publikum bestens an.

Es gab Besuch aus dem All

Nicht minder begeisternd der Besuch aus dem All. Lilora heißt das Künstlerensemble, das in futuristischen und leuchtenden Weltraum-Anzügen über den Marktplatz und durch die Gassen zog. Ein absoluter Hingucker für Jung und Alt. Besonders, wenn Baran Bender, Dennis Hauer und Fabian Seewald – die Menschen unter dem galaktischen Outfit – mit den Publikum und den unvermeidlichen Autos, die so gar nicht in die entspannte Marktplatz-Atmosphäre passten – ihren Schabernack trieben.

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Kein Wunder, dass eine regelrechte Fangemeinde den Lilora-Wesen auf Schritt und Tritt folgte. Die Abkürzung steht übrigens für die Begriffe Light, Love und Radiance, also Licht, Liebe und Leuchtkraft. Das passt!

Fazit: Handel und Gastronomie lassen die Altstadt aufleben, auch unter erschwerten Bedingungen. Das macht Hoffnung.