Die Manufaktur Weil der Stadt ist nach einem Jahr Corona-Pause wieder da und präsentiert bis Jahresende drei Veranstaltungen: Jazz, Kabarett und Theater.

Weil der Stadt - „Die Menschen waren richtig dankbar.“ Das war die Erfahrung von Elisabeth Engesser vom Kulturverein Manufaktur Weil der Stadt, als der Verein im Herbst 2020 nach langer Corona-Pause zum ersten Mal wieder eine Veranstaltung abhalten konnte. Danach herrschte lange Zeit wieder Funkstille. Der Lockdown und die weiteren Einschränkungen 2021 legten das kulturelle Leben weitgehend lahm. So langsam geht es aber wieder los. Und die Manufaktur freut sich, in diesem Jahr gleich drei Veranstaltungen ankündigen zu können: einen Jazzabend, ein Kabarett und ein Theater.

 

Jazz-Star kommt ins kleine Klösterle

Los geht es am Samstag, 18. September, mit einem Auftritt der international bekannten Pianistin und Sängerin Olivia Trummer und der Querflötistin Hadar Noiberg. Es ist ein Arrangement, über das sich Elisabeth Engesser besonders freut. Sie ist Mitglied im Vorstand und speziell für die Reihe Jazz im Klösterle zuständig. „Olivia ist praktisch seit 2019 wie ein Komet im deutschen und internationalen Jazzhimmel aufgestiegen“, erzählt sie.

„Die Leichtigkeit ihres Spiels und Gesangs fasziniert mich vom ersten Ton an und hat uns bewogen, sie unbedingt nach Weil der Stadt zu holen, um den Jazzfans hier in der Region zu diesem Genuss zu verhelfen.“ Elisabeth Engesser war bei einem Auftritt der Trägerin des Baden-Württembergischen Jazzpreises und fragte sie, ob sie sich vorstellen könne, auch mal in einem kleineren Ort wie Weil der Stadt zu spielen. Und bekam tatsächlich eine positive Rückmeldung.

Erst München, dann Wien, dann Weil der Stadt

Nach Auftritten in München, Wien und Graz kommt Olivia Trummer also nach Weil der Stadt. Zusammen mit Hadar Noiberg präsentiert sie Auszüge aus ihrem gemeinsamen Jazzalbum „The Hawk“. Der Termin ist am 18. September, einmal um 19 und einmal um 21 Uhr im Klösterle. Der Eintritt kostet regulär 13 Euro, Schüler zahlen fünf Euro. Karten sind nur über manufaktur-wds.de/kartenvorverkauf erhältlich. Besucher müssen geimpft, getestet oder genesen sein. Es gilt Maskenpflicht.

Der Erlös geht an den Weiler Bürgertreff

Weiter geht es am Samstag, 9. Oktober. Dann tritt die Kabarettistin Eva Eiselt mit ihrem Programm „Vielleicht wird alles leichter“ in der Aula des Schulzentrums (Jahnstraße) auf. Beginn ist um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 17 Euro (für Schüler fünf Euro). Und am Samstag, 27. November, zeigt das Theater am Lindenhof „Chaim und Adolf – Eine Begegnung im Gasthaus“ im katholischen Gemeindehaus. Beginn ist um 18.30 Uhr, der Eintritt kostet 22 Euro (für Schüler 15 Euro).

Als „Volkstheater mit Niveau“ umschreibt Engesser die bekannte Theatergruppe von der Schwäbischen Alb. Ermöglicht wurde deren Auftritt in Weil der Stadt durch die Baden-Württemberg-Stiftung, die Kultur im ländlichen Raum fördert. „Wir hatten Glück, dass wir den Zuschlag dafür erhalten haben“, freut sich Engesser. Der Erlös des Abends kommt dem Weiler Bürgertreff zugute.

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Der nächste Termin im neuen Jahr ist am 8. Januar 2022. In der Reihe Jazz im Klösterle will der Pianist Patrick Bebelaar in internationalen Formationen auftreten.

Da es 2020 nur eine einzige Veranstaltung geben konnte, ist Elisabeth Engesser umso glücklicher, dass für dieses Jahr gleich drei Termine angesetzt sind. Auch wenn die Organisation für einen kleinen Verein wie die Manufaktur, trotz der besseren Voraussetzungen durch Impfungen und Coronatests, schwierig bleibt. „Man braucht von allen Besuchern Adresse und Daten, man muss überprüfen, ob die Menschen geimpft sind und so weiter. Das ist schon ein großer Aufwand“, erklärt Engesser.

Weniger Besucher erlaubt, dafür mehr Termine

Auch an anderer Stelle macht sich die Pandemie weiter bemerkbar: Da weniger Besucher ins Klösterle dürfen, sind für den Auftritt von Olivia Trummer zwei Termine am selben Tag hintereinander angesetzt. „Miese werden wir dabei trotzdem machen“, sagt Engesser. „Aber das ist es uns wert. Denn wir wollten dieses Jahr auf jeden Fall wieder etwas machen.“ Früher konnte der Verein solche Defizite über den Getränkeverkauf immer etwas abfangen, „aber seit Corona fällt das komplett weg“.