Immer häufiger taucht das weiße Z im Zusammenhang mit dem russischen Krieg in der Ukraine auf. Es ranken sich zahlreiche Spekulationen um die Bedeutung. Sicher ist: wenn es hier gezeigt wird, können Strafen drohen.

Es wird in den sozialen Medien gezeigt, ist an Wände gesprayt oder taucht bei Demonstrationen auf: Das Z-Symbol. Woher es kommt, dafür gibt es unterschiedliche Erklärungen. Klar ist aber, in verschiedenen Bundesländern drohen strafrechtliche Konsequenzen, wenn das Z-Symbol gezeigt wird, denn es steht für die Unterstützung des russischen Krieges in der Ukraine.

 

Strafe kann drohen

Hierzulande kann es als „Billigung einer Straftat“ gewertet werden, wenn das weiße Z im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg gezeigt wird, erklärt zum Beispiel das nordrhein-westfälische Innenministerin. Nach Paragraf 140 Strafgesetzbuch drohen dann bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe.

Kennzeichnung für die Truppen

Das weiße Z ist seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar häufig auf Panzern und Uniformen der Russen zu sehen. Laut der Militärplattform Sofrep (Special Operations Forces Report) hat das Symbol auf den Panzern nichts mit geheimnisvollen Botschaften zu tun.

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Es handle sich vielmehr um eine Kennzeichnung, damit Freund und Feind unterschieden werden können. Russen und Ukrainer würden teilweise das gleiche militärische Gerät benutzen. Durch das Zeichen soll vermieden werden, dass die eigenen Kräfte versehentlich beschossen würden.

Dass das Zeichen plötzlich auftauchte, erkläre sich ebenfalls militärisch. Michael Clarke, der ehemalige Chef der britischen Verteidigungs-Denkfabrik RUSI (Royal United Services Institute), sagte „Sky News“ bereits im März, solche Bemalungen seien im Krieg nicht außergewöhnlich, sie würden kurz vor dem Einsatz angebracht, damit der Feind sie nicht kopieren könne.

Mittel für Propagandazwecke

Bei Demonstrationen, an Wänden, auf Kleidern oder Fahnen wird das Z weiter interpretiert. Inzwischen haben sich russische Behörden und Staatsmedien den Buchstaben zunutze gemacht.

Sie verwenden das Z als Symbol für Kampfrufe wie „Za Naschich“ (Für die Unsrigen), „Za Ruskij Mir“ (Für den russischen Frieden), „Za Pobedu“ (Für den Sieg) und „Za pravdu“ (Für die Wahrheit).

Das Z gibt es im kyrillischen Alphabet, das in Russland genutzt wird, gar nicht. Mit ihm wird häufig der Buchstabe „З“ , ein weiches S, ins lateinische Alphabet übertragen.