Die Mönsheimer Gemeinderäte wollen, dass sich der Kreis Böblingen und Weissach öffentlich positionieren.

Mönsheim - Es ist bis zum heutigen Tag noch nicht Hieb und Stichfest, dass die Straße offen bleibt“, erklärte Gemeinderat Hans Kuhnle mit Nachdruck. Seine Fraktion, die Bürgerliste Mönsheim, hatte den Antrag gestellt, dies und insgesamt neun weitere Punkte im Zusammenhang mit dem Ausbau der Kreisstraße 4569 noch einmal öffentlich zu beraten.

 

Die Straße verläuft heute schmal und kurvenreich zwischen Mönsheim (Enzkreis) und dem Weissacher Ortsteil Flacht (Kreis Böblingen). Im Zuge einer geplanten neuen Südanbindung des Porsche-Entwicklungszentrums Weissach soll sie jetzt im Enzkreis bis an besagte Südpforte heran deutlich ausgebaut werden, damit der Porsche-Verkehr in Richtung Autobahn A 8 rollen kann. Darüber informierte jüngst das Landratsamt Enzkreis (wir berichteten). „Man hört aus Böblingen, dass die Straße im weiteren Verlauf von der Südpforte aus nach Flacht zu einer Gemeindestraße heruntergestuft werden könnte“, sagte Hans Kuhnle in der Gemeinderatssitzung. „Wenn das so kommt, dann ist die Durchfahrt nach Flacht über kurz oder lang dicht. Die Bürger wollen aber, dass die Straße offen bleibt“, betonte er und forderte den Bürgermeister auf, dazu die Meinung des Landratsamts Böblingen und der Gemeinde Weissach einzuholen.

Klare Stellungnahme aus Weissach und vom Kreis Böblingen gefordert

Der Mönsheimer Bürgermeister Thomas Fritsch tat sich sichtlich schwer damit, lenkte aber zum Schluss ein. Er habe ein Problem damit, sich um Dinge zu kümmern, die man nicht beeinflussen könne, erklärte er. Und schließlich gäbe es bereits einen Ratsbeschluss aus Weissach, die Verbindungsstraße offen zu halten. Nach den vorliegenden Informationen aus dem Kreis Böblingen soll die Straße zwischen dem Porsche-Südtor und Flacht nicht ausgebaut werden. Aber sie soll saniert werden.

Der Weissacher Bürgermeister Daniel Töpfer und auch das Landratsamt Böblingen hätten sich auf der Informationsveranstaltung zur Sanierung der Kreisstraße Ende April ebenfalls positioniert und betont, die Straße werde offen gehalten, so Fritsch. „Dann sollen sie doch glasklar sagen, die Kreisstraße bleibt offen“, forderte Ewald Knapp (Bürgerliste). Und das am besten schriftlich, so die Räte. „Wir haben auch nichts dagegen, wenn dieser Streckenabschnitt für Lastwagen gesperrt wird“, lenkte Kuhnle ein. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass Böblingen die Straße zunächst hätte tatsächlich schließen wollen. „Dann ist das doch schon ein Zugeständnis, wenn sie jetzt sagen, wir sanieren“, betonte Fritsch. Trotz seiner Argumente wird der Bürgermeister jetzt einen Brief nach Weissach und nach Böblingen schreiben und um eine schriftliche Zusage bitten.

Mönsheim will den Radweg nicht

Ein anderer Punkt des Bürgerlistenantrags fand beim Bürgermeister deutlich mehr Zustimmung. Parallel zum Straßenausbau plant das Landratsamt Enzkreis dort einen neuen Radweg. Die Planung stößt in Mönsheim auf Ablehnung. Die Bürgerliste schätzt gar, die Querungen mit der Landesstraße seien gefährlich. Auch hätten sich die Landwirte gegen den Flächenverbrauch für die neue Fahrradpiste ausgesprochen. Widersinnig sei der Radweg und gar nicht notwendig, brachte Kornelia Stahl von den Freien Wählern die Meinung der Mönsheimer Räte auf einen Nenner. „Ich finde das richtig, dass man gleich kund tut, dass Mönsheim den Radweg nicht will“, stieß Bürgermeister Fritsch ins gleiche Horn. In einem Brief wird der Schultes dem Landratsamt Enzkreis den Wunsch des Gremiums übermitteln, die Radwegekommission möge sich in diesem Punkt noch einmal Gedanken machen.