Die Bodycam hilft laut ersten Erfahrungen des Reviers, Konflikte friedlich zu lösen.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Leonberg - Dem Böblinger Polizeirevier fehlen 30 Beamte. Das hat der Leiter der Dienststelle der Landtagsabgeordneten Thekla Walker (Grüne) bei einem Besuch erklärt. Für das Polizeirevier seien eigentlich 128 Haushaltsstellen vorgesehen. „Dadurch sind wir unterbesetzt, was das Sicherstellen der Besetzung unserer fünf Dienstgruppen und unser Polizeiposten zu einer schwierigen Aufgabe macht“, sagte Erwin Grosser. Diese Lücke lasse sich nicht so rasch schließen. Gute Nachrichten hatte er zum Thema Bodycam zu bieten: Die Geräte, die neuerdings im Einsatz getragen werden, helfen dabei, Konflikte friedlich zu lösen.

 

Dokumentation macht viel Arbeit

Die Bodycam stelle zwar keinen Schutz vor Angriffen dar, sie leiste aber einen sehr guten Beitrag zur Deeskalation. „Wir können feststellen, dass häufig schon die bloße Ankündigung des Bodycam-Einsatzes zu einer Aggressionsminderung führt und die Bereitschaft zur kommunikativen Konfliktlösung steigert“, erklärte der Polizeihauptkommissar. Außerdem biete der Einsatz der Kamera den Beamten im Einzelfall die Möglichkeit, ihr eigenes Verhalten zu dokumentieren, was zur Selbstkontrolle beitrage.

Was der Polizei viel Arbeit macht, ist das Thema Dokumentation. Dabei gebe es noch Raum für Verbesserungen. Laut Erwin Grosser und seinen Mitarbeitern nehmen die Beamten im Einsatz ihre Fälle noch handschriftlich auf, im Büro müssen sie die Notizen dann in den Computer eingeben. Die Beamten schlugen vor, dass Tablets mit Tastatur Abhilfe schaffen könnten, da die Informationen gleich am Einsatzort ins System eingegeben werden. Dies würde auch dazu führen, dass mehr Zeit für den Einsatz auf der Straße zur Verfügung stünde, die jetzt am Schreibtisch verbracht würde. Thekla Walker will die Themen Digitalisierung bei der Polizei und die Stellenbesetzungen mit in die Haushaltsberatungen nehmen.