Innerhalb des Kreises Böblingen soll es gemeinsame Aktionen zum Einsparen geben.

Die Städte und Gemeinden im Landkreis Böblingen und der Landkreis selbst haben sich in einer großen gemeinsamen Online-Kreisverbandssitzung über eine möglicherweise drohende Gasmangellage informiert und Maßnahmen für einen solchen Fall diskutiert. Mit dabei war auch Nicole Oeter, die Leiterin Netzwirtschaft und Netzkunden Gas bei der Netze BW GmbH. Dies teilt das Landratsamt mit.

 

Für alle Eventualitäten wappnen

Man wolle rechtzeitig vorbereitet sein auf mögliche Szenarien und konkrete Planungen haben, wie mit einer möglichen Knappheit umzugehen ist, so der Tenor aller Beteiligten. Und man wolle schon heute, mittels geeigneter Maßnahmen, sowohl bei Strom als auch bei Gas Energie einsparen. Viele Kommunen haben bereits Maßnahmen diskutiert und diese teils in ihren Gremien beraten. Dazu gehören zum Beispiel die Festsetzung der Raumtemperatur in kommunalen Gebäuden im Winter, der Einbau von Wassersparduschen oder als Sofortmaßnahmen schon im Sommer eine Reduzierung der Zeiten der Straßenbeleuchtung und das Einwirken auf das Nutzerverhalten zum Beispiel beim Standby-Betrieb von elektronischen Geräten.

„Manchen mögen die Überlegungen seltsam vorkommen, weil man primär an das Heizen denkt und einem dieser Gedanke angesichts der aktuell hohen Temperaturen absurd vorkommt“, erklärt Bernd Dürr, der Bondorfer Bürgermeister und Kreisverbandsvorsitzender des Gemeindetags Baden-Württemberg. „Aber es geht eben nicht nur um Heizen oder Gas sparen – auch Strom wird zum Teil über Gas generiert. Wir alle können schon jetzt etwas tun und, wo es geht, Energie einsparen, damit wir genügend Energie für den Winter haben.“

Wegkommen von der Stromquelle Gas

Das bestätigte auch Nicole Oeter, deren fachliche Empfehlung an die Kommunen – aber auch an Gewerbe und Privatkunden – lautet: „Schon heute Energie sparen, wo es nur geht! Jede heute eingesparte Kilowattstunde Gas kann für den Winter in die Gasspeicher eingelagert werden.“

Auch bei der Landkreisverwaltung werden bereits die eigenen Liegenschaften überprüft und nach geeigneten Maßnahmen gesucht. Dabei ging es sowohl um Dinge, die sofort umsetzbar sind, als auch um solche, die erst mit Beginn der Heizperiode greifen. Sowohl Bernd Dürr als Kreisverbandsvorsitzender als auch der zugeschaltete stellvertretende Landrat Martin Wuttke betonten überdies die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand. „Manch einer wird momentan rechnen und sagen, dass diese sofort umsetzbaren Maßnahmen verhältnismäßig wenig an Einsparungen bringen. Es geht aber darum, überhaupt etwas zu tun, und so das Thema ins Bewusstsein der Menschen zu bringen.“

Mit einem bis dahin zusammengestellten Bündel an möglichen Maßnahmen will man sich Mitte September noch einmal zu einer Abstimmungsrunde zusammenfinden. Und bis dahin für ein wachsendes Bewusstsein in der Bevölkerung werben. Informationen, was jede und jeder Einzelne tun kann, finden sich vielfach. Viele Kommunen, aber auch der Landkreis haben online Tipps zusammengestellt und bieten wertvolle Links.

Die Bundeskampagne „80 Millionen für den Energiewechsel“ findet sich unter www.energiewechsel.de im Netz.