Am Samstag ist der Aktionstag gegen Gewalt an älteren Menschen. Der Kreis bietet ein offenes Ohr.

Kreis Böblingen - Dass es einen „Welttag gegen Diskriminierung und Misshandlung von älteren Menschen“ geben muss, ist mehr als traurig. Doch die Problematik ist an vielen Stellen ebenso trauriger Alltag. Der Aktionstag ist immer am 15. Juni. Damit will die Initiative des „International Network for the Prevention of Elder Abuse“ (INPEA) auf das Problem der Diskriminierung und Misshandlung von älteren Menschen aufmerksam machen, sensibilisieren, Lösungsstrategien aufzeigen und eine Einstellungsveränderung fördern. Denn oft finden die Misshandlungen innerhalb der Familie statt.

 

„Viele altgewordene Menschen werden von ihren Familienangehörigen gepflegt“, heißt es vom Landratsamt. „In der Mehrzahl sind es Frauen, denen die Pflegerolle in den Familien zugeschrieben wird. Diese wird oft stillschweigend übernommen und kommt zu den bereits eingenommenen Rollen hinzu.“ Zu selten würden die eigenen Grenzen erkannt und offen kommuniziert. Oft überschreiten die Pflegenden die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Im schlimmsten Fall könne es dann sogar zur Gewalt in der Pflege kommen.

Im Landkreis Böblingen gibt es eine extra Anlaufstelle für Menschen, die mit der Pflege eines Angehörigen überfordert sind oder sich überlastet fühlen. Sie können sich an das Krisentelefon im Landratsamt wenden und sich dort aussprechen. Finanziert wird das Krisentelefon mit Unterstützung des Landkreises Böblingen und der Pflegekassen.