Ob im Schönbuch oder im Gäu, auf der Kunstroute Sculptoura oder einfach in herrlicher Natur: Wanderer kommen überall im Kreis Böblingen auf ihre Kosten. Wir haben einige Tipps zusammengestellt – inklusive eines Premiumwanderwegs.

Böblingen - Streuobstwiesen, weite Wälder, spannende Städte: Das alles ist der Kreis Böblingen. Hier kommen Wanderer voll auf ihre Kosten. Denn was gibt es Schöneres, als die idyllische Landschaft zu Fuß und damit ganz in Ruhe zu erkunden, sich treiben zu lassen und der Hektik des Alltags zu entfliehen? Beim Wandern etwa im Schönbuch oder im Gäu kann man die Seele herrlich baumeln lassen.

 

Wir haben eine Auswahl der schönsten Wandertouren zusammengestellt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Hier gibt es die Details zu den Wanderwegen:

1. Auf dem „Herzog-Jäger-Pfad“

Ein Höhepunkt erwartet Wanderer bei Waldenbuch. Dort ist erst im Mai 2018 der neue Premiumwanderweg „Herzog-Jäger-Pfad“ eröffnet worden. Er wurde durch den Naturpark Schönbuch, das Land Baden-Württemberg, die Lotterie Glücksspirale, die Europäische Union, den Kreis Böblingen, die Stadt Waldenbuch und den BUND finanziert und hat rund 80.000 Euro gekostet.

Die Route führt als Rundweg auf 13,7 Kilometern über naturbelassene Pfade, abwechslungsreiche Waldlandschaften und durch fast vergessene Hohlwege im Waldgebiet Bezenberg. 230 Höhenmeter sind dabei zu überwinden, die Wanderzeit wird auf viereinhalb Stunden geschätzt. Wem das zu anstrengend ist, der kann die Strecke auch abkürzen, denn der Weg lässt sich in eine rund sieben Kilometer lange Nord- und eine rund zehn Kilometer lange Südroute unterteilen. Er beginnt und endet am Braunäcker Parkplatz an der Straße zwischen Waldenbuch und Dettenhausen.

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Der Name „Herzog-Jäger-Pfad“ weist auf das ehemalige Jagdgebiet Bezenberg mit seinem legendären Wildreichtum hin. Dort gingen die Herzöge von Württemberg bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts mit Vorliebe auf die Pirsch. Eine fiktive gezeichnete Figur des Herzogs Friedrich I. und seines treuen Hundes Friedl weisen den Wanderern heutzutage den Weg von Station zu Station. Dabei kommen diese an zahlreichen Highlights wie beispielsweise einem 40 Meter hohen Mammutbaum, interaktiven Infotafeln und einer Keltenschanze vorbei. Am Eichenhof können sich Hungrige an einem Lebensmittelautomaten versorgen.

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2. Entlang des Schönbuchtraufs

Streuobstwiesen, soweit das Auge reicht, dazwischen öffnet sich immer wieder der Blick in das idyllische Ammertal und auf die Wurmlinger Kapelle: Kein Wunder, dass der Wanderweg entlang des Schönbuchtraufs zu einem der landschaftlich schönsten im Kreis Böblingen zählt.

Ausgangspunkt ist der Herrenberger Waldfriedhof. Sobald im Juni nebenan der Schönbuchturm eröffnet ist, könnte auf den umliegenden Straßen einiges los sein. Von dort führt die Route auf gepflegten Wegen in Richtung Herrenberg-Kayh. Schon nach wenigen Metern erreichen Wanderer mit dem Damwild-Gehege den ersten Höhepunkt. Hier kann man die majestätischen Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten. Nach einem kurzen Päuschen am äußersten Punkt der Route, dem Rastplatz Jägergarten, geht es unterhalb der Traufkante in unmittelbarer Nähe der Streuobstwiesen, die nicht umsonst zum „Schwäbischen Streuobstparadies“ gehören, zurück zum Ausgangspunkt. Wer mag, der kann zum Abschluss in einem Gasthof in Herrenbergs malerischer Altstadt einkehren.

Weitere Infos zur Route gibt es hier.

3. Ausflug zum Venusberg

Neben dem Schönbuch ist das Heckengäu eine der prägenden Landschaftsformen im Kreis Böblingen. Der Venusberg bei Aidlingen liegt mitten darin – er ist ein schöner Ausgangspunkt für alle, die die Natur dieser Region erkunden wollen.

Mit 115 Hektar ist der Berg auch das größte Naturschutzgebiet im Kreis. Er wird zum einen von Wacholderhecken geprägt, zum anderen sieht man hier oft Ziegen und Schafe friedlich grasen. Der Rundweg startet auf dem Wanderparkplatz im Kirchtal außerhalb von Aidlingen und führt zunächst am Venusberg vorbei. Auf diesem Teil der Strecke kann der Wanderer den Blick über die offene Landschaft mit ihren Feldern schweifen lassen. Bei klarem Wetter kann man am Horizont sogar die Schwäbische Alb erahnen. Achtung: bei sonnigem Wetter den Sonnenschutz nicht vergessen, da nur wenige Bäume Schatten spenden. Mit dem idyllischen Venusberg und Lehenweiler im Rücken geht es zurück zum Ausgangspunkt. Wem 13 Kilometer zu weit sind, für den gibt es eine Abkürzung, dann ist die Strecke nur noch neun Kilometer lang.

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4. Kunst im Maurener Tal

Sie ist eines der Markenzeichen des Landkreises Böblingen: die Kunstroute Sculptoura mit ihren rund 80 Kunstwerken, die in freier Natur zur Betrachtung einladen. Zwischen Ehningen und Holzgerlingen liegt wohl einer der landschaftlich schönsten Abschnitte der Route. Das erste Kunstwerk, das sich dort am Wegesrand präsentiert, ist das weithin sichtbare Nest des Künstlers Mathias Schweikle mit seiner immer an die Jahreszeit angepassten Dekoration. Weiter geht es die Hauptroute der Sculptoura entlang in das idyllische Maurener Tal hinein. Vom Verkehr der nahen A 81 hört man hier nichts mehr, stattdessen wogen Wald und Wiesen sanft im Wind. Nach einem Stopp im Maurener Schlossgarten und einer Schleife über Altdorf erreicht der Wanderer Holzgerlingen.

Dort lädt das Außengelände der Burg Kalteneck, das erst im vergangenen Jahr umfangreich umgestaltet worden ist, zu einer Rast ein. Müde Wanderer können den Rückweg abkürzen und direkt zum Ausgangspunkt an der Ehninger Festhalle zurückkehren, ansonsten führt die Route über Hildrizhausen dorthin zurück.

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5. Wanderung durch das Sonnensystem

Die Natur genießen, gedanklich abschalten – das steht für viele Wanderer im Vordergrund. Doch es gibt auch Wanderwege, auf denen man quasi im Vorbeigehen etwas lernen kann. Der „Johannes-Kepler-Planetenweg“ ist ein Beispiel dafür.

Nicht nur gibt es auf der 24 Kilometer langen Route, die in der historischen Altstadt von Weil der Stadt beginnt, jede Menge Naturschönheiten, altehrwürdige Gebäude und idyllische Ausblicke zu bewundern. Die Kepler-Gesellschaft Weil der Stadt hat an markanten Punkten des Rundwegs, der über weite Strecken dem Würmtalradweg folgt, Informationstafeln zu den einzelnen Planeten sowie zur Sonne angebracht. Symbolisch für sie steht das Zifferblatt der Kirche St. Peter und Paul.

Von diesem Punkt aus laufen die Wanderer quasi einmal das Sonnensystem ab. Das Wandertempo entspricht dabei der doppelten Lichtgeschwindigkeit, ein Schritt überbrückt quasi die Entfernung von Erde und Mond. Wer sich entlang der Route bewegt, kann so ein ganz individuelles Gefühl für die Distanzen zwischen den Planeten erlaufen.

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6. Der Natur auf der Spur

Zugegeben, die hier vorgestellte Tour ist keine Wanderung im eigentlichen Sinn, dafür ist sie mit maximal fünf Kilometern Länge auch fast noch zu kurz. Trotzdem bietet sich der Naturerlebnispfad in Magstadt gerade für Familien als Ausflug in die Natur an. Denn auf der leicht zu laufenden und wahlweise drei oder fünf Kilometer langen Route, die sich im Norden des Ortes erstreckt und von der Lokalen Agenda 21 Magstadt erstellt wurde, gibt es jede Menge zu entdecken.

An mehr als 30 Stationen zum Anfassen und Ausprobieren lernen Kinder aber auch Erwachsene Neues über den Wald sowie seine Pflanzen und Tiere. Einer der Höhepunkte der Strecke ist das Arboretum, in dem 100 zum Teil exotische Büsche und Bäume zu sehen sind.

Die Tour beginnt auf dem Parkplatz an der Steige. Man erreicht ihn, indem man der Neuen Stuttgarter Straße von der Ortsmitte aus durch das Industriegebiet Ost bis zum Ortsausgang folgt. Dort biegt man nach links in einen Feldweg ab. Dann weisen Schilder den Weg bis zum Ausgangspunkt des Naturerlebnispfads.

Mehr Infos zur Route gibt es hier.