Das Perouser Krautfest ist auch bei Regen wieder gut besucht.

Rutesheim - Wir sind sehr zufrieden, es läuft wirklich gut“, sagt Emilio Cristina. Denn obwohl es draußen regnet und eher kühl ist, sind im Festzelt auf dem Henri-Arnaud-Platz die 400 Plätze an den Tischen und Bänken alle gefüllt. Die 20. Auflage des traditionellen Krautfestes wurde am Wochenende im Rutesheimer Stadtteil Perouse gefeiert.

 

Und dabei wurden 700 Kilogramm Sauerkraut restlos verputzt. „Das schmeckt alle Jahre wieder“, loben Michael und Inge Ludwig aus Heimsheim. „Sehr lecker“, sagt auch die siebenjährige Lara begeistert, die mit ihren Eltern und dem dreijährigen Bruder Paul aus Flacht hergekommen ist.

Es ist viel Organisation gefragt

Mindestens 100 Leute aus Verein und dem Ort – „eher mehr als weniger“ – stehen dem Organisator, bis zum vergangenen Jahr Wirtschaftsführer beim SV Perouse, für Auf- und Abbau samt Durchführung der Veranstaltung zur Verfügung. Die Verantwortung liegt im jährlichen Wechsel beim Sportverein und bei der Feuerwehr und Emilio Cristina, der schon seit 2005 für den SV den Hut auf hat, weiß mittlerweile genau, wo er hinlangen muss und was alles notwendig ist, damit das Krautfest ein Erfolg wird.

Bereits am Donnerstag haben seine Mitstreiter und er mit dem Aufbau in der Perouser Ortsmitte begonnen, bis heute Abend muss alles wieder besenrein verlassen sein. Am Samstag in einer und am Sonntag in zwei Schichten sind die Helfer eingeteilt, um die hungrigen und durstigen Gäste zu versorgen. Andere wie die Brüder Alexandro und Stamatis Sideris und ihre Mitstreiter aus der ersten Fußballmannschaft des Vereins übernehmen das Abräumen von Gläsern und Geschirr. „Einen solchen Arbeitseinsatz machen wir gerne“, erzählen sie, kommt der Erlös des Sauerkrautfestes doch der Jugendarbeit des Vereins und damit auch dem Fußballnachwuchs zugute.

Satt werden alle

Im Mittelpunkt aber steht beim Perouser Krautfest natürlich die namensgebende gute und obendrein gesunde Speise, vorbereitet und geliefert vom  örtlichen Landwirt Schüle, dessen Vorfahren einst die Krautpflanzen von den Fildern hierher gebracht haben. Schon beim Betreten des Festzeltes steigt einem der typische Duft in die Nase, abwechselnd je nach Geschmack serviert mit Halskassler, gekochtem Schweinebauch oder für die, die kein Fleisch mögen, auch mit Wargele, gemeinhin als Schupfnudeln bekannt.

Absoluter Renner aber ist der „SVP-Teller“, weiß Emilio Cristina. Darauf kommen zum Kraut und Wargele noch gepökelte Schweinebäckle. „Ich bin froh, wenn’s langt“, verfolgt er den reißenden Absatz am Sonntagmittag mit etwas gemischten Gefühlen. Ist beim Fest unter Regie des SV Perouse im Unterschied zur Feuerwehr, die mit noch mehr Platz und Helfern rund eine Tonne Kraut verarbeitet, das Angebot doch etwas knapper.

Doch satt werden trotzdem alle und viele Küchen im Flecken und den Nachbargemeinden bleiben am Wochenende einfach kalt. Dazu gibt es am Sonntagnachmittag auch Kaffee und jede Menge selbst gebackenen Kuchen. Gut 2000 Besucher kommen am Wochenende und sorgen für glückliche Gesichter bei allen Beteiligten. Auf ein Neues im kommenden Jahr, wenn dann wieder die Feuerwehr das Perouser Krautfest auf die Beine stellt.