Die 44-jährige Monica Christina Diac ist unter anderem Expertin für urogynäkologische Erkrankungen.

Leonberg - Monica Christina Diac ist neue Chefärztin am Leonberger Krankenhaus. „Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Krankenhaus Leonberg wird zukünftig wieder unter eine chefärztliche Leitung gestellt“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Landrat Roland Bernhard. Das hat der Aufsichtsrat der Kreiskliniken Böblingen in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Das Gremium hat sich einstimmig für Monica Christina Diac als neue Chefärztin ausgesprochen.

 

Sie wird im April 2019 die Nachfolge des bisherigen leitenden Arztes Jürgen Mewald antreten. Dieser hatte seit 2014 die ärztliche Leitung in Leonberg inne und wird Ende 2018 als niedergelassener Arzt in die Schweiz wechseln.

Vom umstrittenen Fachzentrum ist keine Rede mehr

„Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, mit dieser Besetzung eine hervorragende Persönlichkeit für den Klinikverbund zu gewinnen“, erklärte Landrat Bernhard. „Mit ihrer Ernennung zur Chefärztin haben wir zukünftig eine fachlich wie menschlich überzeugende Medizinerin in Leonberg, die eng mit der Böblinger Frauenklinik unter der Leitung von Stefan Renner und im verbundweiten Fachzentrum für Gynäkologie und Geburtshilfen kooperieren wird“, sagt der Landrat.

Somit ist auch nicht mehr vom umstrittenen Fachzentrum Böblingen/Leonberg die Rede. „Als Chefärztin wird sie das Leonberger Haus nicht nur fachlich, sondern auch mit ihrer Persönlichkeit stärken“, ist Bernhard überzeugt.

Die Chefärztin bringt viel Erfahrung mit

Die 44-jährige Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe zog es nach dem Medizinstudium in Iasi, einer Universitätsstadt im Nordosten Rumäniens, zunächst in große Kliniken nach Großbritannien, unter anderen in Wiltshire, Lancashire, Surrey und London mit zuletzt etwa 4000 Geburten im Jahr.

In Deutschland war sie von 2005 bis 2013 als Assistenzärztin, Oberärztin sowie später leitende Oberärztin am Klinikum am Plattenwald in Bad Friedrichshall in der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe tätig. Seit 2014 ist sie Chefärztin am Klinikum Crailsheim, wo sie die Geburtshilfe maßgeblich weiterentwickelt hat und im Bereich der Urogynäkologie einen überregionalen Ruf aufbaute. Die Urogynäkologie ist ein Teilbereich der Gynäkologie, der sich mit Inkontinenz sowie Senkungs- und Beckenbodenbeschwerden beschäftigt. Die neue Chefärztin ist verheiratet und hat zwei Kinder.

„Monica Christina Diac bringt neben ihrem gewinnenden Wesen ein breites fachliches Spektrum mit nach Leonberg, um die Geburtshilfe dort weiterzuentwickeln“, freut sich auch Jörg Noetzel. Er ist der medizinische Geschäftsführer des Klinikverbundes Südwest. Crailsheim sei wie Leonberg als „Babyfreundliches Krankenhaus“ zertifiziert, weshalb der Chefärztin der enge Draht zu den Hebammen sehr am Herzen liege und im Leonberger Krankenhaus der Fokus auch weiterhin auf der natürlichen, selbstbestimmten Geburt liegen werde.

In Leonberg steigt die Geburtenzahl

In Leonberg sind 2017 insgesamt 683 Kinder geboren worden, 2013 waren es 559. „Im Bereich der Gynäkologie wird sie zudem die minimal-invasive Chirurgie bei gutartigen gynäkologischen Erkrankungen weiter voranbringen“, sagt Noetzel. Neben der prä- und postoperativen Behandlung von gynäkologisch-onkologischen Patientinnen wird die neue Chefärztin darüber hinaus dank ihrer Expertise auf dem Gebiet der urogynäkologischen Erkrankungen einen neuen, zukunftsweisenden medizinischen Schwerpunkt für Leonberg setzen können. „Das kommt der Umsetzung der standortübergreifenden Medizinkonzeption sehr entgegen“, sagt Noetzel.

Für die Übergangszeit ist vorgesorgt

Bis zum Dienstantritt im April 2019 wird Leonberg in der Übergangsphase weiterhin von Böblingen, von Stefan Renner und seinem Team personell unterstützt, sodass in dieser Zeit keinerlei medizinische Einschränkung in der gynäkologischen und geburtshilflichen Versorgung bestehen werden, verspricht der Aufsichtsrat der Kreiskliniken.

„Mich freut es, dass es gelungen ist, diese wichtige Stelle neu zu besetzen“, sagt der Leonberger Oberbürgermeister Martin Kaufmann. Er verstehe die Entscheidung nicht nur als Signal zur Stärkung der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, sondern auch als Zeichen für die Stärkung des Leonberger Krankenhauses – das demnach auch in Zukunft Bestand haben soll. „Das engagierte Ärzte-, Pflege- und Verwaltungspersonal wird die neue Chefärztin bestens unterstützen“, ist der OB überzeugt.