Freie Wähler und Bürgerliste müssen Federn lassen. Die SPD verpasst den Einzug ins Kommunalparlament.

Weissach - Der Weissacher Gemeinderat wird ein wenig grüner. Neben den Freien Wählern, der Bürgerliste und der Unabhängigen Liste stellen künftig auch die Grünen vier Gemeinderäte. Die Ökopartei war zum allerersten Mal in Weissach angetreten. Die Sozialdemokraten, die nach fünf Jahren Abstinenz wieder kandidiert hatten, verpassen den Sprung ins Kommunalparlament.

 

„Wir freuen uns riesig“, sagt Petra Herter, die Spitzenkandidatin der Weissacher Grünen. Dass die Premiere in dem Strudelbachort gleich mit 18 Prozent honoriert wird, habe sie nicht zu hoffen gewagt. „Wir haben sicherlich Rückenwind von der Stimmung im Land bekommen“, analysiert sie und kündigt an: „Wir nehmen die Verantwortung an.“ Gleichauf liegen die Grünen mit der ebenfalls umweltbewegten Unabhängige Liste, die ihre Anzahl der Sitze halten konnte.

FW und Bürgerliste verlieren

Die beiden großen Fraktionen, Freie Wähler und Bürgerliste, mussten dagegen deutlich Federn lassen. Sie rutschen jeweils unter 30 Prozent, bleiben dafür aber gleich stark. Zudem mag für viele interessant sein, dass die Freien Wähler mit 0,88 Prozent Vorsprung wieder das stärkste Ergebnis bekommen haben, nachdem die Bürgerliste im Jahr 2014 an ihnen vorbeigezogen war. „Wir freuen uns, dass wir stärkste Fraktion sind“, sagt Detlef Bausch, der Fraktionschef der Freien Wähler. Er verschweigt dabei nicht, dass der Verlust eines Sitzes weh tut. „Die lokalen Grünen schwimmen auf der Erfolgswelle“, sagt er.

Zum selben Schluss kommt Andreas Pröllochs, der Fraktionsvorsitzende der Bürgerliste. „Herzlichen Glückwunsch an die Grünen für diesen beachtlichen Erfolg“, sagt er. Gleich zehn Prozentpunkte verlor seine Bürgerliste im Vergleich zu 2014. „Wir sehen das aber nicht als Quittung für schlechte kommunalpolitische Arbeit, sondern dem landesweiten Trend geschuldet.“ Pröllochs bietet der neuen Fraktion eine gute Zusammenarbeit an.

Stimmenkönig ist, wie schon 2014, der Freie Wähler Stefan Lautenschlager, der sogar nochmals 800 Stimmen mehr bekam. Das geht auch auf die hohe Wahlbeteiligung zurück, die in Weissach im ganzen Landkreis am höchsten war.