Die Menschen in und um Leonberg haben mehrheitlich die Mitte gewählt. Und die AfD bleibt im Rennen, die großen Zeiten der Rechtsaußen-Partei scheinen aber vorbei.

Leonberg - Der wirtschaftsstarke Landkreis Böblingen wählt entsprechend: CDU und FDP schneiden tendenziell besser als im Bundesdurchschnitt ab, die SPD und die Grünen sind gleichwohl stark. Und die AfD bleibt im Rennen, die großen Zeiten der Rechtsaußen-Partei scheinen aber vorbei.

 

Freuen kann sich der CDU-Abgeordnete Marc Biadacz, der persönlich bessere Werte einfahren kann als seine Partei. Sein engagierter Wahlkampf direkt bei den Menschen und seine offene Art zahlen sich aus.

Leonberg bleibt eine Hochburg der Liberalen. Die FDP ist rund um den Engelberg auf zweistellige Ergebnisse abonniert. Im direkten Vergleich zwischen Biadacz und dem FDP-Abgeordneten Toncar schneidet der Christdemokrat allerdings besser ab.

Wirtschaft und Wohlstand sind den Menschen wichtig

Was bleibt? Die Erkenntnis, dass eine starke Wirtschaft, die den Menschen Arbeitsplätze und Wohlstand beschert, in unserer Region hohe Bedeutung hat. Zu viele Existenzen hängen von der Automobilindustrie und deren Zulieferern ab. Gleichwohl sind Umwelt- und Klimaschutz in der politischen Agenda vor Ort weit nach oben gerückt. Auch das Ergebnis der Grünen zwischen Leonberg und Böblingen ist in der Tendenz besser als die Zahlen im Bund.

Aufgabe der Abgeordneten wird nun sein, die besondere Situation des Landkreises in der politischen Diskussion transparent zu machen. Klimaschutz und wirtschaftlicher Aufschwung müssen kompatibel sein. Dafür werden Christdemokrat Marc Biadacz, Sozialdemokratin Jasmina Hostert und der Liberale Florian Toncar noch mehr in die Betriebe hineinhören und auch den Menschen zuhören müssen.

Eine Mission, die sich auch der AfD-Abgeordnete Markus Frohnmaier zu eigen machen muss, nimmt er seine eigene Worte ernst. Ohne eine Akzeptanz in der Bevölkerung und in der Wirtschaft wird eine umweltgerechte Transformation der Wirtschaft nicht möglich sein.

Die Menschen haben bewusst bundespolitisch entschieden

Unter dem Strich haben die Menschen in der Region mehrheitlich die Mitte gewählt, was ein gutes Signal für unsere Demokratie ist. Eine Blaupause für die politischen Stimmungen vor Ort sind die Ergebnisse des Sonntags freilich nicht. Die Menschen haben bewusst bundespolitisch entschieden. Von einer Art Testwahl für die kommende Kommunalwahl kann nicht die Rede sein. Zumal diese erst in drei Jahren ansteht. Da fließt noch viel Wasser die Glems herunter.