Insider lesen aus der aktuellen Situation eine Methodik heraus: Je weniger medizinische Leistungen in Leonberg angeboten werden, desto geringer sind die Erträge. Je schlechter die wirtschaftliche Situation, desto besser sind radikale Abbaumodelle oder Abteilungsschließungen begründbar.
Nicht heute und nicht morgen. Aber spätestens bei der Inbetriebnahme der Großklinik. Deshalb ist es auch kein Widerspruch, dass mit dem neuen Chef der Bauchchirurgie ein Schwerpunkt für chronisch entzündliche Darmerkrankungen in Leonberg etabliert werden soll. Schon jetzt ist das Zusammenspiel von Gastroenterologie und Bauchchirurgie sehr erfolgreich.
Kreistagsbeschluss würde konterkariert
Selbst das geplante Zentrum für Psychiatrie ist kein Beleg für eine dauerhafte Stärkung des Krankenhauses. Diese Landeseinrichtung ist kein Teil der eigentlichen Klinik, sondern ein Nachbargebäude.
Im Aufsichtsrat wurden angesichts der Unruhe nach dem OB-Artikel noch keine Beschlüsse gefasst. Doch wohin die Reise gehen soll, ist erkennbar. Ob aber eine solch tiefgreifende Änderung des vom Kreistag beschlossenen Medizinkonzeptes in Geheimgremien durchgesetzt werden kann, ist mehr als zweifelhaft. Würde doch ein öffentlicher Kreistagsbeschluss ohne demokratische Legitimation konterkariert.