Viele Veranstaltungen sind abgesagt, Weihnachtsmärkte auch. Steigende Corona-Zahlen machen die Situation nicht besser.

Altkreis - Das Backhausfest in Warmbronn wird zum Abhol-Termin. Ähnlich wurde es auch in Flacht praktiziert. Die Weihnachtsmärkte in der Region sind abgesagt. Oder wie im Fall von Leonberg und Ditzingen auf wenige Buden reduziert. Kinderkleiderbasare, die Skibörse, Vereinsversammlungen oder Vortragsabende – angesichts steigender Corona-Zahlen werden aktuell immer mehr Veranstaltungen abgesagt. Oder sind es schon länger.

 

Die Vorfreude ist groß, die Enttäuschung auch

Für viele fühlt sich das nach einer Enttäuschung nach der nächsten an. Als wenn alles, was irgendwie Spaß macht oder das Leben bereichert, plötzlich verboten sei. Tatsächlich untersagt sind derzeit nur Großveranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern. So etwas wie das Drachenfest in Malmsheim etwa, das am vergangenen Wochenende Termin gehabt hätte.

Lesen Sie hier: Alle News zur Corona-Pandemie

Die Enttäuschung vieler ist verständlich. Seit Monaten üben sich die meisten in Zurückhaltung, bleiben daheim, verzichten auf Urlaub im Ausland. Ein kleines Fest, etwas Unterhaltung – das sind die Lichtblicke im Moment. Etwas zum darauf freuen. Sicherlich der Hauptgrund, warum etwa das Sommer-Festival Leonpalooza vor der Leonberger Stadthalle solch einen immensen Zuspruch hatte.

Auf der anderen Seite ist auch das Zögern bei Vereinen und Organisationen verständlich. Die Auflagen, die mit Veranstaltungen verbunden sind, wären auch ohne Corona-Pandemie erheblich. Mit Virus jedoch sind sie für die Ehrenamtlichen oft nicht mehr leistbar. Würden Sie die Verantwortung übernehmen, falls etwas passiert?

Keine leichtfertigen Entscheidungen

Zumal auch viele Räumlichkeiten das gar nicht hergeben. Wenn dann nur fünf Leute beispielsweise gleichzeitig rein dürfen, dann rechnet sich das meiste überhaupt nicht. Oder man wäre in der unangenehmen Lage, die Leute schnell wieder zum Gehen bewegen zu müssen, damit die nächsten rein können.

Ganz sicher lassen die Vereine und Organisationen ihre Veranstaltungen nicht leichtfertig ausfallen. Vieles hat Tradition, ist eng mit dem Namen verknüpft. Und auch der finanzielle Aspekt ist nicht unerheblich. Wie Sportvereine auch von Eintrittsgeldern leben, so finanzieren andere über ihre Feste ihre Jugendabteilungen. Veranstalter, Vereine und andere Organisationen brauchen jetzt keine Bruddler, die sich über Ausfälle mokieren. Sie brauchen Unterstützer, die ihnen auch in schlechten Zeiten die Stange halten.