Dass man im Baugebiet Schnallenäcker III auf ein Wasserspiel mit Trinkwasser verzichtet, mag wie eine Kleinigkeit wirken, setzt aber ein wichtiges Zeichen.

Renningen - Über den Verlauf der Gemeinderatssitzung in Renningen mit dem vielen Hin und Her kann man den Kopf schütteln, mit den Augen rollen oder heimlich schmunzeln. In der Sache aber haben die Politiker ein wichtiges Zeichen gesetzt. Ereignisse wie das schlimme Hochwasser im Juli haben das Bewusstsein vieler für den Klimawandel noch weiter verschärft.

 

Es ist längst überfällig, dass bei allen Bauvorhaben und Anschaffungen nicht nur hinterfragt wird: Wie viel kostet es und wie wird es hinterher aussehen, sondern auch: Wie nachhaltig ist es? Die Grünen kritisieren seit Langem, dass für das Baugebiet Schnallenäcker III viel zu niedrige Standards angesetzt wurden, was das Bauen angeht. Klimaneutralität sieht ganz anders aus, betonen sie immer wieder.

Auf einen Brunnen mit Trinkwasser zu verzichten, wirkt da letztlich fast wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Doch die Aussage, die dahintersteht, ist das Entscheidende. Ein Wasserspiel ist etwas Schönes, keine Frage. Gerade für Kinder ist es ein großer Gewinn. Auch ein ausgiebiges Schaumbad jede Woche ist etwas Schönes, zwei Autos pro Haushalt ein großer Komfort und eine voll aufgedrehte Klimaanlage im Sommer wunderbar angenehm.

Es sind aber alles Dinge, die wir zu Recht immer mehr hinterfragen, weil sie ein Luxus auf Kosten der Umwelt sind. Nun kann man es unfair finden und klagen, dass andere, ältere Wohngebiete bereits Brunnen haben. Das ist aber nicht zielführend. Viel sinnvoller ist es, gemeinsam eine gute Lösung zu finden, die nicht nur bezahlbar und schön ist, sondern auch nachhaltig.