Auch das OP-Programm könnte eingeschränkt werden, falls die Zahl der Covid-19-Patienten weiter steigt.

Kreis Böblingen - Als „weitere Schutzmaßnahmen für seine Patienten und Mitarbeiter“ angesichts der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie hat der Klinikverbund Südwest weitere Zugangsbeschränkungen ankündigt. Zwar gelte gemäß der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg nach wie vor die Regelung, dass jeder Patient einmal am Tag von einer Person besucht werden könne. Die Besuchszeit wird jedoch ab Freitag, 30. Oktober, auf maximal eine Stunde pro Tag begrenzt.

 

Schutz für Patienten und Mitarbeiter

„Dadurch sollen Überschneidungskontakte der Besucher minimiert werden“, teilt der Klinikverbund mit. Besonders ältere und schwerkranke Patienten sowie die Mitarbeiter aus den medizinischen und pflegerischen Bereichen, die die kritische, dringlich benötigte Infrastruktur der Krankenhäuser aufrechterhalten müssen, sollen durch diese Maßnahme geschützt werden.

„Auf den Intensivstationen haben wir die Besuchsregelungen bereits vor einer Woche extrem eingeschränkt. Da besonders diese vulnerablen Bereiche besonders geschützt werden müssen, sind Besuche dort nur noch in besonderen Ausnahmefällen und nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt möglich. Mit den jetzt hinzukommenden weiteren Einschränkungen der Besuchszeiten wollen wir Besucherströme so gut wie möglich entzerren“, erklärt Geschäftsführer Martin Loydl.

Falls die Zahlen nicht sinken: Besuchsstopp

Er appelliert: „Um weiterhin Besuche für die Patienten ermöglichen zu können, appellieren wir an die Eigenverantwortung der Menschen: Nehmen Sie Rücksicht auf Mitpatienten und Angehörige und verzichten Sie unbedingt auf nicht zwingend notwendige Besuche.“ Sollten die nun von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen nicht die erhoffte Wirkung entfalten, müssten auch die Kliniken weitere Schutzmaßnahmen ergreifen. „Wozu dann auch ein genereller Besucherstopp gehört“, sagt Loydl.

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Die Situation im täglichen Klinikbetrieb werde jeden Tag neu bewertet. So habe man im Moment – anders als noch im Frühjahr – auch zunehmend mit Mitarbeiterausfällen zu kämpfen. Um die Mitarbeiter zu entlasten, könne es zu weiteren Einschränkungen im elektiven OP-Programm kommen. Das heißt, zeitlich verschiebbare und nicht dringende Eingriffe sowie Sprechstunden würden weitgehend reduziert, wenn die Zahl der stationären Covid-19-Fälle weiter zunimmt.

An den vier Standorten im Kreis Böblingen sind derzeit (Stand Donnerstag) 46 Covid-19-Patienten (sechs auf intensiv und drei davon beatmet). Hinzukommen acht Verdachtsfälle.