Vor zwei Jahren hat sich der AK Klimaschutz als Teil der Renninger Agenda gegründet. Die Mitglieder wollen noch viel erreichen.

Den CO2-Ausstoß senken, Bäume pflanzen, das Klimakonzept voranbringen, kurz: wo es geht, einen Beitrag zum Klimaschutz leisten – diese Aufgabe hat sich der Arbeitskreis Lokaler Klimaschutz als Teil der Renninger Agenda gesetzt. Vor zwei Jahren hat sich der Arbeitskreis gegründet. Die Gründungssprecher Julia Dittus-Chatzigiannidis und Marco Lang haben gemeinsam einen Blick zurückgeworfen, wo die Gruppe mit ihren Zielen heute steht.

 

Ein großer Wunsch des Klimaschutzteams war es, ein Klimaschutzmanagement in Renningen zu bekommen und dessen Klimaschutzkonzept voranzubringen. Mittlerweile hat die Stadt mit Ina Reinhard „eine kompetente, engagierte und überzeugte Klimaschutzmanagerin für Renningen“ bekommen, freut sich Marco Lang und sieht in ihrer Anstellung einen großen Anteil beim AK. „Und auch ein sogenanntes integriertes Klimaschutzkonzept ist auf den Weg gebracht, um die gemeinsame Vision ,klimaneutrales Renningen bis 2035‘ zu erreichen.“ Der Grundstein sei also gelegt.

Bäume pflanzen gegen die Hitze

Während das Klimakonzept noch in den Anfängen steckt, wollten die Klimaschützer auch ganz unmittelbar fürs Klima einstehen – unter anderem mit dem Pflanzen von Bäumen. Erste Pflanztermine gemeinsam mit den Bürgern mussten coronabedingt zunächst abgesagt werden und konnten nur im kleinen Kreis stattfinden. „Mit der Teilnahme an der Aktion ,1000 Bäume für 1000 Kommunen‘ hat die Stadt einige Bäume gepflanzt, größtenteils im Außenbereich und entlang des Rankbachs“, berichtet Julia Dittus-Chatzigiannidis.

Um für zukünftige Hitzewellen vorzusorgen, brauche man Bäume aber auch im Stadtgebiet. „Der AK hat hier mit der Unterstützung von Renninger Bürgern und Fachkundigen der Waldinitiative eine Karte mit möglichen Standorten erstellt.“ Leider seien aus der Karte in 2021 erst sieben Baumpflanzungen realisiert worden. „Wir stehen aber in engem Kontakt mit der Stadtverwaltung und hoffen, dass bald weitere Standorte umgesetzt werden.“

Aus der Initiative entsteht der Unverpacktladen

Auch in das Projekt CO2-Einsparer hat der AK Klimaschutz jede Menge Herzblut investiert. Familien konnten sich freiwillig dafür melden und ihren CO2-Fußabdruck errechnen lassen, also wie viel CO2 sie verbrauchen. Das anschließende Ziel lautete, diesen Fußabdruck zu verkleinern. Acht Haushalte haben sich an der Aktion beteiligt.

Durch rege Öffentlichkeitsarbeit ist aus dieser Initiative heraus ein weiteres Klimaschutzprojekt entstanden: der Unverpacktladen in Renningen. Und bei der deutschlandweiten Klimawette hat die Rankbachstadt vor allem dank des AK eine richtig gute Figur gemacht und beim CO2-Sparen bundesweit den zweiten Platz erreicht – sogar den ersten Platz bei den Kleinstädten.

Von Bürgersolarberatung bis Mobilität

Damit ist das Engagement der Klimaschützer aber längst nicht beendet. „Ganz aktuell bauen wir, angetrieben durch Johannes Grabis, eine Bürgersolarberatung auf“, erzählt Julia Dittus-Chatzigiannidis. Engpass beim Ausbau der Solarenergie sei oft die unabhängige Beratung. „Die Installateure wollen installieren – und die Eigentümer wollen Beratung. Genau die Lücke schließen wir durch den AK mit der Ausbildung von acht Bürger-Solar-Beratern.“ Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der Mobilität.

Was die Klimaschützer nicht mehr hören können sind Sätze wie „Wir müssen uns Klimaschutz auch leisten können“, sagt Marco Lang. „Das Gegenteil ist richtig: Wir können es uns nicht leisten, auf Klimaschutz zu verzichten.“ Deshalb müsse man für Renningen auch den Bau von Windrädern in Betracht ziehen ebenso wie den massiven Ausbau der Solarenergie. „Und dazu kann jede und jeder einen Beitrag leisten – als Privatperson, als Verein, als Betrieb.“