Man sei Vorreiter beim Klimaschutz, findet der Landrat, zum Beispiel mit der Energieagentur.

Kreis Böblingen - In Paris waren es die Staatenlenker dieser Erde, die im Dezember 2015 vereinbart haben, die Klimaerwärmung bis 2100 auf unter zwei Grad zu begrenzen. Aber auch ihnen war klar, dass es nicht reicht, wenn man sich nur in den Regierungssitzen um das Klima kümmert. Das sei zwar eine „weltweite Herausforderung“, heißt es in dem Pariser Dokument, aber eine mit „lokalen, subnationalen, nationalen und regionalen Dimensionen“.

 

Das wissen die Akteure vor Ort. „Wir befürworten das Pariser Klimaabkommen“, sagt zum Beispiel der Böblinger Landrat Roland Bernhard. Mitte Dezember hatte daher sein Kreistag beschlossen, das Abkommen „mit Nachdruck“, wie es im Beschluss heißt, zu unterstützen. An jenem Dezembertag war eben erst die Nachricht aus Madrid eingetroffen, wo der UN-Klimagipfel nicht ganz so ambitionierte Maßnahmen beschlossen hatte. „Gerade jetzt ist es ganz wichtig, dass wir die Ziele und Vorstellungen aus Paris unterstützen“, sagte Roland Bernhard deswegen. Die Grünen im Kreistag hatten zuvor beantragt, dass der Landkreis einen Beschluss zu Paris fasst.

Vorreiter in Sachen Klimaschutz

Bernhard sieht seinen Landkreis schon immer als Vorreiter beim Klimaschutz. Schon 2013 beschloss der Kreis ein Klimaschutzkonzept, 2016 trat er als erster Landkreis in Baden-Württemberg einem mit dem Land vereinbarten Klimapakt bei. Ebenfalls als erster Landkreis gründete Böblingen eine Energieagentur, die Bürger, Kommunen und Unternehmen berät. Als konkrete Maßnahmen nennt die Kreisverwaltung zum Beispiel den eigenen Fuhrpark, der umgerüstet wird. Im Sommer soll es dann ein neues Kreis-Klimaschutzkonzept geben.

Roland Mundle, der Fraktionschef der Grünen im Kreistag, unterstreicht die Wichtigkeit der kommunalen Aktivität beim Klima. „Wir sind einer der innovativsten und wirtschaftsstärksten Kreise in Deutschland“, sagt er. „Wir müssen zeigen, dass man sehr wohl Wirtschaftswachstum vom CO2-Ausstoß entkoppeln kann.“