„Sie haben wirklich Grund zu feiern“, sagt der Vize-Landrat Martin Wuttke, der im Landratsamt unter anderem die Bereiche Wasserwirtschaft und Umweltschutz verantwortet. Der Kreis Böblingen sei wasserarm und habe sehr wenige Bäche und Flüsse – deshalb ist der Anteil des Wassers aus Kläranlagen vergleichsweise hoch. „Bei uns ist es deshalb besonders wichtig, dass sauberes Wasser zugeführt wird“, sagt Wuttke.
Ein besonderes Lob hat er für den Kläranlagen-Leiter Volker Weber und seine beiden Mitarbeiter mitgebracht. „Während des Baus wurden die Grenzwerte nicht überschritten“, berichtet Martin Wuttke – obwohl die Anlage immer unter Volllast weiterlaufen musste. „Da haben Sie ein Kunststück vollbracht.“
Spatenstich im März 2017
In den 60er Jahren hatte man die Kläranlage ins Industriegebiet, in den Nordosten Weil der Stadts, verlegt. Aus dieser Zeit stammen auch noch viele Teile der Anlage, die jetzt modernisiert oder ersetzt wurden. 50 Jahre lang hatte sich zum Beispiel ununterbrochen die spiralförmige Schneckenpumpe gedreht. In den 80er Jahren wurden der Faulturm, ein Gasbehälter und das große Betriebsgebäude ergänzt. Jetzt also hatte die Kläranlage ihre dritte große Veränderung erfahren. Der Spatenstich dazu fand Ende März 2017 statt.
„Damit sind wir gut gerüstet für die Zukunft“, sagt der Weiler Bürgermeister Thilo Schreiber. Er ahnt aber schon jetzt, dass sich die Gesetze verschärfen werden. Themen der Zukunft sind zum Beispiel die Entfernung von Mikroplastik, resistenten Keimen und Arzneimittelresten. Mit Blick auf den Vize-Landrat aber sagt Schreiber: „Geben Sie uns, zumindest hier in Weil der Stadt, eine Verschnaufpause.“