Der Gemeinderat spricht sich für eine Anlage aus, die im Sommer die neue Kita auch etwas kühlen kann.

Heimsheim - Das Wetter passte genau zum Thema, mit dem sich der neu konstituierte Gemeinderat in der letzten Sitzung vor der Sommerpause zu befassen hatte. Wie soll die Kindertagesstätte, die demnächst im Neubaugebiet Lailberg II entstehen wird, beheizt beziehungsweise an heißen Tagen gekühlt werden? Denn an immer mehr Kindergärten gibt es Klagen darüber, dass es an Hitzetagen unerträglich heiß wird, wie jüngst wieder in Leonberg in den Kinderhäusern Stadtpark und Warmbronn.

 

Im Sommer kühl, im Winter warm

In der neuen Kindertagesstätte sollen einmal fünf Gruppen untergebracht werden. Einige der geplanten Räume, in denen die Kleinen ihren Mittagsschlaf halten, sind nach Süden hin ausgerichtet, andere nach Westen, hieß es vom beauftragten Ingenieurbüro IGP Pforzheim, das sich mit der Beheizung des Gebäudes befasst. Deren Vertreter Thomas Schwarzer erläuterte drei Varianten, wie neben dem Heizen auch das Kühlen möglich gemacht werden kann.

Nach einiger Diskussion entschied sich der Gemeinderat mit acht Ja-Stimmen gegen vier Nein und zwei Enthaltungen für die weitestgehende Lösung. Diese sieht vor, die vorgesehene Luft-Wasser-Wärmepumpe, die eine Fußbodenheizung betreibt, so zu gestalten, dass sie im Sommer zur Wärmeabfuhr über eben diese Fußbodenheizung genutzt werden kann. Dafür sind aber unter anderem höherwertiges Rohrmaterial sowie Dämmung nötig, um Tauwasser zu verhindern. Thomas Schwarzer wies darauf hin, dass eine garantierte Raumtemperatur durch die reversible Wärmepumpe nicht gewährleistet werden könne, da die Leistung der Fußbodenheizung im Kühlfall sehr gering sei. Man spreche deswegen von einer Temperierung des Gebäudes. Wie effektiv die Gebäude gekühlt werden können, hänge auch mit dem Nutzerverhalten zusammen, sprich die Fenster und Türen müssten geschlossen bleiben. Das sei in einem Kindergarten mit kleinen Räumen und vielen Personen eher schwierig. Allerdings sei es möglich, die Räume über Nacht herunterzukühlen. Für die Schlafräume, die nicht über die Fußbodenheizung gekühlt werden können, sind jedoch weiterhin Umluftkühlgeräte vorgesehen.

Reges Treiben auf der Baustelle

Diese Variante der Wärmepumpe mit „Sommertemperierung“ kostet 46  000 Euro mehr, was in der aktuellen Kostenberechnung bereits berücksichtigt ist. Ulrich Homfeld vom beauftragten Planungsbüro element 5 gab den Gemeinderäten einen Überblick über die derzeitigen Gesamtkosten für die Kindertagesstätte, nachdem nun 65 Prozent der Baukosten ausgeschrieben wurden. Belief sich die Kostenberechnung für das Projekt Anfang des Jahres auf knapp 3,7 Millionen Euro, so liegt der aktuelle Kostenstand bei knapp vier Milli

Gemeinderat beschlossen hatte, die Kosten für die Außenanlagen zu senken, kam für den Sofortausbau einer fünften Kindergruppe wieder ein größerer Betrag hinzu. Auch die Haustechnik wird teurer als geplant. Bereits vor einigen Wochen herrschte auf der Baustelle im Neubaugebiet Lailberg II reges Treiben, die umgegrabene Erde verriet: Bald geht es los. Mittlerweile haben die Rohbauarbeiten bekommen.