Bei der Kirbe helfen die älteren Jahrgänge den jüngeren. Das klappt super, alles läuft auf Hochtouren.

Weissach - Ein Herz für Kirbe“ haben die Organisatoren der diesjährigen Kirbe in Weissach als Motto gewählt. Die Traditionsveranstaltung wird stets von jenen Weissachern auf die Beine gestellt, die im 20. Lebensjahr sind, also dem Zwanziger-Jahrgang. Diesmal hat das nicht ganz geklappt: Nur zwei aus dem zwölfköpfigen Organisationsteam gehören in diese Altersstufe. Die anderen zehn waren schon 2018 und 2017 aktiv dabei. „Wir sind dieses Jahr ein knapper Jahrgang“, sagt Michael Morlok. Viele Junge gingen nach der Schule oder Ausbildung weg aus dem Ort und könnten nicht bei den Vorbereitungen helfen. Der Auszubildende und die 20-jährige Katharina Kreutel sind die diesjährigen Kirbe-Chefs. „Wir sind auch verantwortlich fürs Geld“, sagt die junge Frau, die letztes Jahr schon aktiv bei der Kirbe dabei war. Die Arbeit haben sie in Gruppen aufgeteilt. Eine kümmert sich um Getränke, andere um die Technik, die Sicherheit und um den Familiensonntag. Seit Mai kamen sie zusammen, um alles vorzubereiten.

 

Am Freitag- und Samstagabend trafen sich junge, aber auch ältere Weissacher in der Strudelbachhalle bei flotten Rhythmen mit DJ TFlex und der Live-Band FireAbend, einer Augsburger Studentengruppe, die laut den Kirbe-Chefs bestens beim Publikum ankamen. An jedem der beiden Abende seien es an die 600 Besucher gewesen, so Morlok und Kreutel.

Familien stehen dieses Mal im Mittelpunkt

Am gestrigen Sonntag dann standen die Familien im Mittelpunkt. „Jeder Jahrgang versucht, einen Schwerpunkt zu setzen – und wir haben den Familiensonntag ausgewählt“, sagt Michael Morlok. Im vergangenen Jahr sei dieser Tag eher schwächer besucht gewesen. Deswegen habe man jetzt im Vorfeld mehr Werbung gemacht, etwa mit Flyern in der Grundschule. Die Mühe hat sich gelohnt. Die Strudelbachhalle brummt am frühen Sonntagnachmittag nur so. Die Plätze sind gut besetzt und während die Erwachsenen sich unterhalten, ein spätes Weißwurstfrühstück, frische Crêpes, Kaffee und Kuchen oder Deftiges genießen, ist für die Kinder die ganze Halle ein riesiger Spielplatz. Die große Hüpfburg steht dabei im Mittelpunkt, die DRK-Hundestaffel ist gekommen, eine Tanzgruppe zeigt ihr Können und Kinder bemalen das in Lebkuchenteig gebackene Symbol der diesjährigen Kirbe – ein Herz. Allerdings sind hier die Vorräte wegen des großen Andrangs bald aufgebraucht. Stattdessen kann man sich aber beim Kinderschminken selbst bemalen lassen. Über die große Resonanz freuen sich die Kirbe-Macher.

Am Montag ist „Kirbetour“

Am heutigen Montagabend wird es in der Strudelbachhalle noch einmal hochhergehen, wenn traditionell DJ Bopser für Stimmung sorgt. Zuvor ist aber „Kirbetour“, wie Katharina Kreutel lachend sagt. „Morgens um acht Uhr gibt es Frühstück im Ochsen und dann geht es durch den ganzen Ort.“ Es ist Kirbemarkt, die Freiwillige Feuerwehr lädt zum Essen ein, das Café Rosa im Rosa-Körner-Stift auch. Man kann aber auch ins Weissacher Sängerheim gehen und zum ersten Mal sei auch die evangelische Kirche unter dem Motto „Kirche goes Kirbe“ mit einem Angebot auf dem Kirchplatz dabei.

Es gibt also auch heute noch viel Gelegenheit zum Feiern und vor allem sich zu treffen. Denn das sei mit am wichtigsten, dass man Freunden und Bekannten von früher wieder begegnet und alte Kontakte auffrischt. „Da nehmen sich viele extra ein paar Tage frei und kommen dann von weit her“, sagt die 20-Jährige. Ab Dienstagmorgen muss dann in der Halle alles wieder abgebaut werden. Warum machen sich die jungen Leute Jahr für Jahr die doch mit einigem Aufwand verbundene Mühe? „Es geht um die Tradition“, erklärt Michael Morlok und fügt hinzu, dass bereits sein Vater bei der Kirbe mitgeholfen habe. „Das ist schon irgendwie wichtig“, meint der junge Mann. Er ist zuversichtlich, dass es mit der Kirbe weitergeht. Der nächste Kirbe-Jahrgang sei zahlenmäßig wieder stärker als der diesjährige.

Katharina Kreutel hört auf

Definitiv aber nicht mehr aktiv mit dabei sein wird Katharina Kreutel. Die frischgebackene Maler- und Lackierergesellin macht demnächst im Rahmen des Erasmus-Programms ein Praktikum im italienischen Volterra und geht anschließend in die Schweiz. Rechtzeitig zur Kirbe will sie in Weissach zurücksein.